TSV Lunestedt
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28.07.12

Stockholm 2012

Nach Porec 2009 und Liberec 2011 machte sich auch in diesem Jahr eine Reisegruppe vom TSV Lunestedt auf den Weg zur WM der Senioren nach Stockholm. Nach Süd- und Mitteleuropa nun also Richtung Norden. Voller Erwartung stiegen wir, d.h. Ralf (Leers), Volkmar (Raudszus), Thorsten (Winter), Michael (Hauenschild), Karin (Flemke) und ich in den komfortablen 9-Sitzer ein. Neben Reisetaschen und anderen Utensilien beherrschten diverse Alkoholika die Szenerie. Michael, unser Doc, Fahrer und Besitzer des Busses, ließ sich nach einem Notfalleinsatz und eine Nacht ohne Schlaf recht zügig ablösen. Über Puttgarden - Rödby, Helsingör - Helsingborg betraten wir schwedischen Boden, dem das erste Nachfassen von Diesel auf einer Tankstelle mitten in der Pampa folgte. Nach leichten Problemen, Geheimnummern sollte man kennen (Michael), dann eine lockere Überraschung, als plötzlich Bekannte von Michael und Ralf aus heimischen Gefilden auftauchten und uns eine gemütliche Tasse Kaffee gönnten.

Zügig näherten wir uns der schwedischen Hauptstadt, die uns nach 16-stündiger Fahrt mit schönstem Wetter empfing. Die Empfangsdamen des Hotels wunderten sich nicht schlecht, als wir unsere sechs Kisten Bier Richtung Zimmer wuchteten. Da unser Hotel mitten im Stadtzentrum lag, gestaltete sich die Parkplatzsuche zu einer kleinen Ochsentour. Die Schweden, ökobewusst, versuchen den stehenden Verkehr aus der City zu verbannen, was wiederum zu einem endlosen überflüssigem Herumgeirre führt. Nach 1 ½ - stündiger Suche, und schon mächtig angefressen, parkten wir völlig verboten auf irgendeinem Hotelparkplatz und fuhren mit der gut ausgebauten U-Bahn Richtung Hotel.

Am nächsten Morgen, wir hatten uns durch die selbst angereisten Helmut (Koch) und Elke verstärkt, stand die Akkreditierung auf dem Plan. Dank der Buchung über die Fa. Scharff ging auch fast alles glatt und schnell, lediglich meine Wenigkeit tauchte im Computer nirgendwo auf. Während dieses kleine Problem nach einigem Hin und Her geklärt werden konnte, mussten alle Teilnehmer/innen auf die versprochenen Gastgebergeschenke (teuer bezahlt) einige Tage warten. Es folgte der Eröffnungsabend, den wir beim Italiener verpassten. Laut Augen- und Ohrenzeugen soll die Feier kurz und gut, aber durch eine recht einfallslose TT-Show von Waldner und Appelgren "überschattet" gewesen sein.

Unsere Zimmer lagen alle Richtung geschlossenen Innenhof, was zur Folge hatte, dass man eigentlich nie frischen Sauerstoff bekam. Die frustrierten Helmut/Elke ließen sich prompt ein neues Zimmer zuweisen. Nachteil: Nachdem wir den ersten Abend in Ralfs Komfortzimmer zugebracht hatten (unterm Dach, herrlichste Aussicht auf Beton), mussten künftig die Beiden uns "aushalten".

Endlich sollte der Tag der Wahrheit kommen, der Sturm auf den WM-Olymp beginnen. Aber wie das so ist, hart landet man in der Realität. Immerhin fanden sich Michael, Thorsten, Ralf und Karin in der Hauptrunde wieder, die übrigen Verdächtigen mussten mit der Consolation vorlieb nehmen. Vor allem unser Youngster "Tiger" Raudszus fluchte ob seines Ausscheidens. Sein geflügeltes Wort "Was mache ich eigentlich hier"? sollte noch häufiger die Runde machen.

Auch der zweite Tag mit seinen Doppelentscheidungen ließ unsere Träume auf Bonsai-Größe schrumpfen. Karin, Ralf und Volkmar (Runge) erreichten jeweils mit fremden Partnern die nächste Runde, die eingespielten Teams Thorsten/Helmut und Michael/Volkmar (Raudszus) ließen es gemütlicher angehen.

Den dritten Tag brauchten wir dringend zur Linderung unserer sportlichen Schmerzen. Da das Wetter zudem mitspielte, genossen wir die dreistündige Fahrt durch die Schärenwelt der Ostsee, immer im Hinterkopf, wie hoch die Deutschen am nächsten Abend wohl gegen Italien gewinnen würden. Den Abend genossen wir dann bei einem guten italienischen Essen. Wir wollten gerade die Rücktour antreten, da kam die per Handy gelotste Elke in den Saal. Freudestrahlend begossen wir das Wiedersehen mit "billigem" Sambuca (Thorsten hat Schuld). Feuchtfröhlich endete dieser Sambucaabend (fast jeder hatte 6 Doppelte intus) bei der Präsentation der Rechnung.

Dann der Tag der Entscheidungen. Ob in der Haupt- oder in der Trostrunde, bei jedem wurde mitgefiebert und mitgelitten. Einer nach dem anderen stieg aus dem Turnier aus, musste seine Hoffnungen begraben. Gegen 20.00 Uhr leerten sich die Hallen rapide, nur noch die Hartgesottensten blieben zurück, König Fußball rief. Parallel zu diesem Highlight setzte der Chronist zu einem Höhenflug an, kickte einen Kontrahenten nach dem anderen aus dem Feld und fand sich überraschenderweise im "kleinen" Finale wieder. Fast gleichzeitig trafen wir uns kurz vor Mitternacht im Hotel wieder, die einen tief geknickt ob der 1:2 Fußballschmach, der andere froh gestimmt. Die gemeinsame Aufarbeitung zog sich über mehrere Etappen hin, das Hotelzimmer von Helmut und Elke glich einem Heerlager.

Ob es daran lag, dass unsere Doppelerfolge sich in Grenzen hielten, wer weiß das schon. Festzuhalten gilt, am Ende des nächsten Tages waren alle Doppelschlachten geschlagen und großartige Erfolge erwartungsgemäß ausgeblieben. Selbst unsere Vizeeuropameisterin Karin musste mit ihrer Partnerin einsehen, dass die Asiatinnen in einer anderen Liga spielten.

Damit schloss sich der Kreis, Stockholm gehörte fast der Vergangenheit an. Der letzte freie Abend ließ neben der Melancholie schon die Rückfahrt ins Blickfeld geraten. Noch einmal genossen wir das Flair der Altstadt, volle Taschen mit blau-gelben Reisemitbringseln für die Lieben daheim sorgten für leuchtende Augen bei den Verkäufern in der City.

Eigentlich wollten wir frühmorgens die schwedische Metropole verlassen haben, um pünktlich die Heimat zu erreichen. Dummerweise kam nun das Finale der Trostrunde in die Quere. Nachdem das abgehakt war und auch Freia (Runge) endlich im Halbfinale die Segel streichen musste, ging es ab nach Hause. Nach einer langweiligen Autobahnfahrt in Schweden, immer nur 110 km/Std. und kein Straßenverkehr können nerven, zwei Fähren und rasanter Fahrt in Deutschland erreichten wir gegen 4.00 Uhr morgens Lunestedt. Eine ereignisreiche Woche lag hinter uns, Spekulationen um die nächste Großveranstaltung ließen bereits jetzt das Jahr 2015 in den Fokus rücken. Wir sind dabei, Tampere (Finnland) erwartet uns.

Einige Anmerkungen:

  • Stockholm zeigte sich als würdiger Gastgeber, die Organisation (u.a. Zeitplan) war nahezu perfekt.

  • Die Globe-Arena bot mit drei Hallen auf engstem Raum beste Bedingungen.

  • Ralf musste unbedingt die Stockholmer Taxen ausprobieren. Der Fahrer wird ihm eine Stadtrundfahrt geboten haben, denn Ralf stand 100 m vom Hotel entfernt und fand nicht zurück.

  • Michael sollte sich unbedingt noch einmal Königin Silvia angucken, sein Hinweis auf diese hübsche Frau erwies sich als Knüller.

  • Thorsten, sonst ein perfekter Reiseführer, plante intensiv die lange Tagestour am freien Mittwoch. Schade nur, sie wurde noch nicht angeboten.

  • Tiger, alkoholgestärkt, holte seinen Zimmerkumpanen (wer war das noch gleich?) an drei verschiedenen Tagen nachts aus dem Bett, weil er Zimmer- mit Toilettentüren verwechselt hatte.

  • Nie wieder werde ich ein Doppelzimmer mit Thorsten teilen. Dessen Geschnarche sorgte dafür, dass Schlaf für mich ein Fremdwort blieb.

  • Fazit: Wir waren ein tolles Team, die Fahrt wird hoffentlich allen in bester Erinnerung bleiben.

Zu den Fotos..

 Volkmar Runge