TSV Lunestedt
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21.10.2014 TSV Lunestedt - MTV Wolfenbüttel 8:8

Konstante Fitness

Würde man 100 Leuten, sowohl Sportlern als auch Nichtsportlern, die Frage stellen, was ein meisterschaftsfähiges Team ausmacht – wobei dabei fast egal wäre, um welche Sportart es ginge – dann würde sicherlich ein Großteil der Befragten Aspekte wie „ein guter Spielmacher, ein guter Einser, eine gewisse Erfahrung, ein toller Zusammenhalt oder ein gutes oberes Paarkreuz“ nennen. Und diese Antworten wären nicht falsch, denn natürlich sind dies alles wichtige Dinge. Es gibt allerdings etwas, das häufig unterschätzt wird und doch so unglaublich wichtig im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel ist. In Lunestedt ist man daran in den letzten Jahren oft gescheitert. Die Rede ist von der Konstanz. Konstanz im Sinne von Fitness. Betrachtet man die Aufstellung unserer Mannschaft und die Einzelspieler an sich, so lassen sich viele Gründe finden, die dafür sprechen, dass man uns die Favoritenrolle überlässt. Nicht zu vergessen ist hierbei aber die Ausgangssituation. Wir sprechen hier vom „best case“. Davon also, dass immer alle (Huuk mal ausgenommen) fit sind. Der Ausfall von Marcel, der erst wenige Stunden vor Spielbeginn bekannt wurde, war schon ein Rückschlag. Nun will ich hier nicht auf die Tränendrüse drücken, denn das Problem der konstanten Fitness betrifft jede Mannschaft gleichermaßen. Ich möchte vielmehr betonen, dass die Saison, entgegen vieler Prognosen, alles andere als ein Selbstläufer wird. Gerne krame ich zwei Euro aus der Hosentasche, werfe sie ins Phrasenschwein und sage, dass jedes Spiel erst gespielt werden muss. Aber ist es nicht so? Die Saison ist viel zu lang und die Liga zu ausgeglichen, um am Anfang schon sagen zu können, wer am Ende Meister wird. Beim Fußball sähe es deshalb etwas anders aus, weil der Kader dort um einiges größer ist. Wenn sich dort jemand die Bänder reißt, steht der nächste Spieler schon in den Startlöchern. Im Bezug auf Tischtennis sieht das etwas anders aus, wobei gerade wir uns über schwache Ersatzleute nicht beklagen können.

Das Spiel gegen die Wölfe war klasse. Obwohl wir es nach der 8:5-Führung hätten gewinnen müssen. Endlich waren wieder über hundert Zuschauer in der Halle, die sich aufgrund der Abwesenheit von Marcy und Nils Schulze nicht sicher sein konnten, wer am Ende die Nase vorn haben würde. Wir hofften, zwei der drei Doppel gewinnen zu können und schafften dies auch. Wieder gelang es Martin und Christoph das Einserdoppel der Gegner zu knacken. Zugegeben – kein schlechtes Gefühl, wenn man in den Satzpausen zum anderen Tisch schaut und sieht, dass es einfach zu laufen scheint.

Die Leistung unseres oberen Paarkreuzes im Anschluss war beeindruckend. Bei Martin scheint es häufig einzig an fehlender Konzentration zu liegen, wenn es mal nicht ganz rund läuft. War der Fokus aber erstmal gesetzt, hatten sowohl Nick Holland, als auch Sven Arnhardt nicht viel entgegenzusetzen. Eigentlich unfair, dass man von Martin solche Leistungen fast schon erwartet. Und Matti? Macht sich selbst oft noch kleiner, als er eh schon ist und spielt dann so souverän, dass das Tief, von dem er kürzlich noch berichtete, in weite Ferne rückte. Vier Punkte aus dem oberen Paarkreuz – mehr geht nicht.

Das Problem lag allerdings eher in der Mitte und unten. Thilo Marschke machte nach einem Fehlstart gefühlt nicht einen Vorhandfehler mehr und kämpfte wie Achilles in Troja, was nicht mal einen übertriebenen Vergleich darstellt. Gegen mich entwickelte sich ein sehenswertes Spiel, in dem es mir nicht gelang, die durchaus vorhandenen Chancen zu nutzen. Zum Glück klappte dies gegen Flo Haux besser. Pumpi, den wir im unteren Paarkreuz gut hätten gebrauchen können, hielt gegen beide Akteure gut mit, schaffte es aber nicht, dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken.

Unten gewann Oldo 3:0 gegen Specht. Was? Nochmal: Unten gewann Oldo 3:0 gegen Specht. Stark. Sehr stark und so nicht zu erwarten. Daher machten wir uns auch Hoffnungen auf einen Sieg gegen den Tschechen Oleksik, doch der Wolfenbüttler Joker zeigte ein ziemlich komplettes Spiel ohne große Schwächen. Dies tat er auch schon gegen Christoph, der wiederum noch auf sein Erfolgserlebnis wartet. Der Knoten will einfach noch nicht platzen. Beim Stand von 8:5 machte er ein verbessertes zweites Spiel gegen Specht und kämpfte sich in den Entscheidungssatz. Da Oldo schon verloren hatte mussten Matti und ich parallel gegen Marschke und Haux im Schlussdoppel antreten. Christoph konnte seinen 6:2 Vorsprung leider nicht ins Ziel bringen und wir hatten arge Probleme mit den über dem Tisch aggressiv zupackenden Wölfen. Immer wieder setzte Haux zum unangenehmen Flip an. Symptomatisch für die aus der Hand gegebene Führung war Matti's Fehlaufschlag, der das 8:8 perfekt machte.

Natürlich wirft uns das nun nicht völlig aus der Bahn, aber um ehrlich zu sein, wollten wir dieses Spiel unbedingt gewinnen. Das einzig Richtige ist nun, regelmäßig und gut zu trainieren und von Spiel zu Spiel zu schauen. Wieder zwei Euro ins Phrasenschwein. Am 25. Oktober ist Torpedo Göttingen um 16 Uhr zu Gast an der Lune. Im Hinblick auf die letzte Saison haben wir gegen die Jungs noch etwas gut zu machen!

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Dennis Heinemann