TSV Lunestedt
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28.10.2014 TSV Lunestedt - Torpedo Göttingen 9:1

Unbekümmertheit ist Kopfsache

Bei aufmerksamer Betrachtungsweise fallen während eines jeden Punktspiels immer wieder Dinge auf, über die es sich nachzudenken und zu schreiben lohnt. Zuletzt wurde mir aufgrund des Ausfalls von Marcel die Bedeutung der konstanten Fitness im Hinblick auf das Erreichen eines gesteckten Ziels bewusst. Natürlich ist dieser eine Aspekt nicht entscheidend für alles. Der Schlüssel zum Erfolg liegt wohl eher in der Kombination mehrerer postiver Eigenschaften. Eine gewisse Unbekümmertheit gehört mit Sicherheit auch dazu. Viele Spieler klagen darüber, gute Trainingsleistungen im Match nicht abrufen zu können. Aufschläge geraten zu lang, leichte Fehler werden gemacht und es wird ängstlich gespielt – schnell haben diese Spieler dann den Ruf als Trainingsweltmeister weg. Peter Igel, der vielen Beobachtern der TT-Szene seit Jahren ein Begriff sein sollte, schrieb über den TSV Lunestedt kürzlich in einem Forum:

"Ihr werdet mit 6 Punkten Vorsprung Meister werden. Wenn Ihr nicht "verkrampft", und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es leichte Anzeichen diesbezüglich gibt."

Dieser Eindruck ist nicht von der Hand zu weisen, denn wir spielen seit Jahren oben mit, schafften jedoch nie den entscheidenden Schritt. Nun führten wir 8:5 gegen Wolfenbüttel und hatten den Sieg auf dem Schläger. Wir sind gewiss keine Tiefstapler und wissen um unsere Stärken, aber die Gefahr, dass das große Potential der Mannschaft nicht immer konstant abgerufen werden kann, ist immer vorhanden. Deswegen betonen wir mannschaftsintern immer, dass wir motiviert – aber positiv – in die Punktspiele gehen wollen.

Doch warum kommt es eigentlich dazu, dass man manchmal verkrampft? Im Spiel gegen Göttingen, das nach guter Mannschaftsleistung mit 9:1 gewonnen werden konnte, spielte der mit Abstand kleinste und jüngste Spieler, Cedric Meissner (14 Jahre), am größten auf. Völlig unbeeindruckt von der wieder einmal tollen Kulisse in Lunestedt zeigte er, wie unbekümmert man doch spielen kann. Variable Aufschläge, druckvolle Vorhand, sichere Rückhand, am Tisch, über dem Tisch und aus der Halbdistanz – und das vor ca. 100 Zuschauern. Diese Fähigkeiten hat gewiss nicht nur er, Andere wissen eventuell nur nicht so locker damit umzugehen. Das zeigt einmal mehr, dass Tischtennis eben nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf fordert.
 
Insgesamt tat der klare Sieg gegen Göttingen in allen Belangen gut. Gerade für Pumpi und Christoph kam er zur richtigen Zeit, da beide nach ansprechender Leistung ihre ersten Einzelsiege einfahren konnten. Ansonsten konnten wir uns absolut auf unsere Stärken verlassen. Damit sind in erster Linie natürlich die Doppel und das aktuell sehr starke obere Paarkreuz gemeint. Wir profitierten aber auch davon, dass Alex Huuk spontan für den immer noch nicht genesenen Marcel ins Team rutschte, wodurch wir ein starkes Doppel 3 aufstellen konnten und Pumpi nicht in die Mitte aufrutschen musste. Richtig eng wurde es nur zwischen Hop-oder-Top-Spieler Kösterelioglu und Martin, sowie zwischen dem jungen Meissner und mir. Martin musste erstmals einem 0:2-Satzrückstand hinterherlaufen und sogar einen Matchball abwehren, ehe er das Spiel mehr und mehr unter Kontrolle bekam und letztlich noch mit 3:2 gewann. Gleiches Ergebnis erzielte ich gegen Meissner, wobei ich fast über die gesamte Dauer einem Rückstand hinterher lief. Bis auf das Match zwischen Holzendorf und Alex, dem man die halbjährliche TT-Abstinenz deutlich anmerken konnte, gingen die restlichen Spiele recht klar an uns.
Mit genügend Selbstvertrauen fahren wir am Samstag in die stimmungsvolle Halle nach Bledeln und am Sonntag zu den uns nicht bekannten Aufsteigern nach Seelze, um dort bestensfalls vier Punkte mit nach Hause zu nehmen.

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Dennis Heinemann