TSV Lunestedt
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01.11.2013 TSV Lunestedt - VfL Westercelle 9:6

VFL Westercelle erweist sich als erwartet harter Gegner – 9:6

Es war Timo Buhr, der nach einer wahrhaft kämpferischen Aufholjagd den fünften Satz gegen Jugendtalent David Walter noch drehen und damit den neunten Punkt für Lunestedt einfahren konnte. Der Jubel von Spielern und den 105 (!) Zuschauern war nach dem verwandelten Matchball ausgelassener denn je. Doch zurück zum Anfang...

Sollte man vielen Zuschauerstimmen vor dem Spiel gegen Westercelle Glauben schenken, so würden wir im Eiltempo mit 9:2 oder 9:3 siegreich sein. Dies nahmen wir zwar zur Kenntnis, wussten aber ganz genau, dass sich das junge Team enorm wehren würde. Von "Selbstläufer" war bei uns vorher keine Rede – und wir sollten Recht behalten! Worauf wir uns derzeit verlassen können, sind unsere Doppel. Matti und ich harmonieren meistens gut genug, um gegen das gegnerische Doppel 2 nichts anbrennen zu lassen. Auch dieses Mal behielten wir beim 3:0-Erfolg gegen Pham Tuan und Walter die Oberhand. Auch Bobby und Timo hielten gegen die unangenehm zu spielende Paarung Giebenrath/Brinkop anfangs gut mit. Doch der Mix aus Abwehr und Angriff machte es den beiden schwer. Vielleicht wäre hier etwas mehr möglich gewesen, letztlich ging das Match jedoch verdient mit 3:1 an Westercelle. Nicht viel einfacher war es für Pumpi und Marcy, die es mit Oetken/Stang zu tun bekamen – sicherlich ein starkes Dreierdoppel. Geprägt von viel Taktik ging es in den Entscheidungssatz, welcher mit 11:7 gewonnen werden konnte. Somit konnten wir wieder einmal mit einer Führung in die erste Einzelrunde starten.

Matti legte sofort nach und gewann recht sicher gegen Brinkop, der sich für dieses Einzel scheinbar einiges vorgenommen hatte. Mit einer "Alles oder nichts Einstellung" versuchte er kompromisslos viele Topspins direkt gegenzuziehen. Im ersten Satz gelang ihm das ziemlich gut, doch Matti konnte das Spiel mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr an sich reißen. Im Anschluss sah ich mich Robert Giebenrath, einem noch jungen Abwehrspieler, gegenüber, der zuletzt respektable Erfolge in der Regionalliga erspielt hat und in der Vergangenheit zwei Mal gegen mich gewinnen konnte. Der Sieg gegen Peter Igel vor einer Woche gab mir allerdings die Gewissheit, auch gegen gute Defensivspieler bestehen zu können. Giebenrath kam nicht gut ins Spiel, während ich mich vor allem auf meinen Vorhandschuss verlassen konnte. Beim 10:8 im Vierten nahm ich eine Auszeit, um mich noch besser auf die Matchbälle vorzubereiten – mit Erfolg.

Das mittlere Paarkreuz der Westerceller schien für uns schwer ausrechenbar. Vor allem Pham Tuan, der mit einer ausgezeichneten Technik ausgestattet ist, wussten wir nicht einzuschätzen. Pumpi machte seine Sache gegen ihn aber sehr gut. Sein Block-Konter-Topspin-Mix war für den jungen Asiaten nur schwer zu durchbrechen und führte zu einem 3:0-Sieg. Bobby erwischte vor allem mental nicht seinen besten Tag und wirkte etwas gehemmt. Wenn der Gegner, in diesem Fall Oetken, dann auch noch an seine immer besser werdenden Leistungen anknüpfen kann, wird es eng. Vor allem Oetkens geringe Anzahl an "unforced Errors" sorgte für den recht deutlichen Erfolg.

Marcy zog unten dann das schwere Los, wieder einmal gegen einen noch sehr jungen Ersatzmann spielen zu müssen. Keine leichte Aufgabe, da die Zuschauer meistens – verständlicher Weise – mehr über starke Bälle von David Walter als von Marcy staunten. Das Spiel war ausgeglichen, niemand konnte sich richtig absetzen. Marcy fehlte letztendlich die entscheidende Spritzigkeit, um den fünften Satz zu gewinnen. Hier setzte sich Walter mit 11:7 durch. Timo hatte im Duell mit Stang große Probleme, ins Spiel zu finden. Hauptsächlich lag es an den starken Aufschlägen des Westercellers, der sicherlich zu den besten Spielern im unteren Paarkreuz zählt. Mit dem Gewinn des dritten Satzes hätte Timo evtl. noch etwas bewegen können, doch auch dieser ging in der Verlängerung mit 14:12 an Stang.

Zwischenstand: 5:4

Nun war das obere Paarkreuz wieder gefragt. Auch für Matti war dies sicherlich eine Drucksituation, da man gerade von ihm immer einen Sieg erwartet – vor allem gegen Abwehrspieler. Er hatte jedoch keine Probleme, dem Druck standzuhalten und gewann mit 3:1 gegen Giebenrath, der sich nur den dritten Satz sichern konnte. Die anderen drei Sätze gingen klar an Lunestedt. Ich spielte am Nebentisch gegen Lukas Brinkop, einen alten Bekannten aus der Jugend. Oft hatten wir uns auf Bezirksveranstaltungen gegenüber gestanden. Lange Zeit war das Spiel an diesem Tag völlig offen; viel entschied sich im Aufschlag-Rückschlag-Bereich. Nach einer hart erkämpften 2:1-Satzführung konnte ich mich im dritten Satz etwas absetzen und dieses wichtige Einzel gewinnen.

Bobby verkaufte sich im Asiaten-Duell spielerisch besser als im ersten Einzel. Der lustlos wirkende Pham Tuan gewann zwar den ersten Satz deutlich mit 11:2, hatte dann aber das Nachsehen. Eine strittige Situation, in der es darum ging ob ein Ball am Netzpfosten oder auf dem Tisch gelandet war und was die jeweilige Konsequenz daraus wäre, beendete das Match letztlich – 3:1 für Bobby. Kein Bein an den Boden bekam Pumpi gegen Oetken. Die beiden spielten kürzlich auf der Bezirksrangliste gegeneinander und auch dort hatte sich Oetken durchsetzen können. Es entwickelten sich lange Ballwechsel, in denen Pumpi vergeblich auf Fehler von Oetken wartete. Eine recht deutliche 0:3-Niederlage war die Folge.

Die Entscheidung musste also im unteren Paarkreuz gefällt werden. Marcy hatte mit den Aufschlägen von Stang anfangs ähnlich viele Probleme wie Timo, stellte sich aber vor allem in den Sätzen zwei und drei immer besser darauf ein. Ausgerechnet dann begann die Hüfte (eine lange Verletzungsgeschichte bei Marcel) wieder zu schmerzen, was ihn glücklicherweise doch nicht so schwer zu beeinflussen schien, wie in der Verletzungspause gedacht. Trotzdem verlor Marcy dieses Match noch – auch weil ihm fast kein kurzer Aufschlag mehr gelingen wollte. Dass Stang aber auch ein gutes Spiel ablieferte, soll nicht unerwähnt bleiben. Während Timo nun mit David Walter um einen 9:6-Sieg oder eine 8:7-Führung kämpfte, mussten Matti und ich bereits zum Abschlussdoppel gegen Giebenrath/Brinkop antreten. Timo gewann Satz eins deutlich, verlor dann aber die beiden folgenden Sätze. Vorbildlich, wie er dann nicht aufsteckte und stetig weiterkämpfte. Den vierten Satz holte er sich mit 11:4, die Zuschauer wurden zu diesem Zeitpunkt ziemlich laut. Im Fünften setzte sich Walter auf 8:3 ab und niemand glaubte mehr an einen Sieg. Außer Timo! Punkt für Punkt kämpfte er sich heran, während bei Matti und mir der erste Satz deutlich verloren ging. Timo schaffte es in die Verlängerung und musste dort drei Matchbälle abwehren, um sich dann bei 14:13 seinen ersten eigenen Matchball zu erarbeiten. Es gab kein Halten mehr, als auch der nächste Punkt an Timo ging. Was für eine Energieleistung. Wie schon gegen Hude und Oesede holte Timo das letzte Einzel für Lunestedt.

Schon wieder ein solch spannendes Punktspiel. Westercelle hat stark dagegengehalten – vielleicht war es der Heimvorteil, der letztlich den Unterschied machte.
Auch wenn ich es jedes Mal schreibe: Vielen Dank an alle Zuschauer! Denn die Stimmung war wieder super!

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Dennis Heinemann