TSV Lunestedt
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21.10.2013 SF Oesede - TSV Lunestedt 7:9

Lune-Ultras brüllen Erste Herren zm "Heimsieg in Oesede"

Seit 15 Jahren spiele ich Tischtennis – angefangen als Neunjähriger. In 15 Jahren habe ich demnach so einige Punktspiele gespielt, mit sämtlichen Höhen und Tiefen. Bittere Niederlagen und euphorisch gefeierte Siege... Jeder, der ähnlich lange spielt, kennt das. Doch was sich gestern im Südweg 60 in Oesede ereignet hat, habe ich noch nie erlebt. Klingt nach Schönmalerei, doch vermutlich würde mir sowohl jeder Spieler als auch jeder Zuschauer Recht geben. Ein solches Punktspiel ist tausend Mal interessanter, als die teilweise langweiligen Bundesligaspiele, in denen mittlweile nur noch zu dritt und ohne Doppel gespielt wird – an nur einem Tisch.

Ganze 37 Fans hatten sich für die lange Bustour nach Osnabrück angemeldet (dazu kamen Einige, die mit dem eigenen Auto angereist waren) und damit fast einen kompletten Tag geopfert, um sich das mit Spannung erwartete Match anzusehen. Allein das gab uns Mut. Mut, den wir auch brauchten, da es in den letzten Jahren in Oesede bestenfalls zu einem 8:8 gereicht hatte. In der letzten Saison stand eine dämpfende 5:9-Niederlage zu Buche.

Umso besser, dass wir einen Blitzstart erwischten und alle drei Eingangsdoppel gewinnen konnten. Hervorzuheben ist dabei sicherlich der deutliche 3:0-Erfolg von Bobby und Timo gegen Double-Defence Igel & Dunkel. Obwohl sich Bobby leicht am Rücken verletzte, konnte dieser wichtige Punkt eingefahren werden. Matti und ich taten uns schwer, mussten einem 1:2 Rückstand hinterherlaufen. Auf Schollinskys Flips und Rotkehls ungewöhnliche Rückschläge war nur schwer zu antworten. Mit zunehmender Dauer kamen wir aber besser ins Spiel und drehten das Match noch. Auch Pumpi und Marcy lieferten gegen die gefährliche Kombination Hehemann/Habekost eine souveräne Leistung ab und brachten uns damit in eine perfekte Ausgangssituation vor den Einzeln.

Im ersten Einzel des Tages bekam ich es mit dem taktisch gut aufgelegten Scholle zu tun, gegen den ich bis zum Stand von 1:1 und 7:7 im dritten Satz gut mithalten konnte. Dann riss der Faden. Zu sehr machten mir die schnittigen Aufschläge und der Rückhand-Pressblock zu schaffen. Verdient ging dieses Match mit 3:1 an Oesede. Übrigens: Hot Shot von Schollinsky. Around the net! Wahnsinnsball! Matti zog Igel danach sämtliche Stachel! Ich selbst bekam von dem Spiel nicht viel mit, vielleicht auch weil es so schnell vorbei war. Super Leistung von Matti, denn so muss man diesen erfahrenen Spieler erstmal "abfertigen".

In der Mitte sollten in diesem Punktspiel die Oeseder klar die Oberhand behalten. Das zeigte sich sowohl in der ersten als auch in der zweiten Einzelrunde. Bobby unterlag Hehemann mit 1:3 und wirkte etwas gehemmt, was auch mit seiner Verletzung am Rücken zusammenhängen könnte. Am Nebentisch ging auch das Match zwischen „Katze“ Dunkel und Pumpi mit 3:1 an Oesede. Pumpi konnte an diesem Tag die Abwehrmauer einfach nicht durchbrechen, während Dunkel nahezu fehlerlos agierte.

Sehr überzeugend war dann der nie gefährdete Sieg von Marcy gegen Benny Rotkehl. Mehr kann man zu diesem Einzel kaum schreiben, denn damit ist alles gesagt. Ziemlich wütend war Timo nach seiner Niederlage gegen Habekost. Natürlich auch, weil er sich eine Menge vorgenommen hatte. Denn Habekost kann man wohl als Angstgegner von Timo bezeichnen. Auch dieses Mal lief es nicht gut – 0:3. Nach der ersten Einzelrunde stand es damit 5:4 für uns und es zeichnete sich ab, dass es das erwartete Duell auf Augenhöhe werden würde.

Matti, der den äußerst knappen Sieg gegen Scholle aus dem Hinspiel noch vor Augen hatte, war von Anfang an hellwach und ließ erst bei einer 2:0 Satzführung einen Satzgewinn für den Oeseder Teamcaptain zu. Danach nahm er das Heft sofort wieder in die Hand baute unsere Führung auf 6:4 aus. Das dann folgende Spiel zwischen Igel und mir war das kurioseste Match, das ich je gespielt habe. Zwar nicht von Beginn an, doch zum Ende hin immer mehr. Beim Stand von 1:1 und 10:6 im dritten Satz verliere ich diesen noch. Äußerst bitter. In der Verlängerung des Vierten ging es dann hin und her. Kurz kam man sich vor wie im falschen Film, als Peter plötzlich einen Vorhand Topspin zog und mich mit einem Schuss in die Ballonabwehr drängte. Ungewöhnliche Ballwechsel waren die Folge. Den Satz konnte ich mit 17:15 gewinnen, ehe ich dann den Start in den fünften Satz verschlief. 1:5 stand es zwischendurch, doch dann plötzlich 10:8. Zwei Matchbälle konnte ich nicht nutzen – 10:10. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt unglaublich laut, vor allem die Kids machten mächtig Alarm. Irgendwie gelang mir dann das 12:10, mir war die Erleichterung bestimmt anzusehen :)

In der Mitte gingen leider wieder beide Partien an Oesede. Bobby, der einfach irgendwie nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, konnte gegen einen sehr sicheren Dunkel weniger ausrichten als gedacht. Dass man gegen Dunkel aber genau diese Kräfte braucht, ist bekannt. Hier dürfte das Rückspiel interessant werden, sofern die beiden wieder aufeinander treffen. Pumpi macht seine Sache gegen den jungen Hehemann lange Zeit gut und führte mit 2:1. Doch auch dieses Match ging noch verloren – nicht Pumpis bester Tag, wenngleich Hehemann gerade im fünften Satz sehr stark gespielt hat.

7:6 für uns, nun kam das untere Paarkreuz. Marcy spielte vor den Augen von Coach und Kumpel Lars Petersen in den ersten beiden Sätzen brilliant. Dieser Punkt würde kommen. Dachte man. Habekost stellte aber etwas um und Marcy lies etwas nach. Es kam wie es kommen musste – das Spiel drehte sich. Marcy kämpfte, doch Habekost riss das Match mehr und mehr an sich. Mit 2:3 ging diese schon gewonnen geglaubte Partie noch verloren. Marcy war natürlich völlig frustriert, feuerte danach aber sofort Timo an, der am Nebentisch eine viel bessere Leistung zeigte als noch im ersten Einzel. Super großes Kompliment an Timo, denn wie schon in Hude konnte er das so wichtige, letzte Einzel vor dem Schlussdoppel gewinnen und uns damit mit 8:7 in Führung bringen!

Die taktische Ausrichtung im Schlussdoppel war klar. Ich würde nur sicher spielen und Matti würde mit seiner knallharten Vorhand vollenden. Der Plan ging auf. "Double Defence" konnte nicht viel entgegenbringen, 3:0 für uns. Bemerkenswert nach dem Match: Helmut Koch, der natürlich wieder fast jedes Spiel (so auch das Schlussdoppel) gezählt hat, springt nach dem Matchball auf, reißt die Arme in die Luft und lässt einen Urschrei raus. Vielleicht DIE Geste des Spiels :)

Was für ein Punktspiel! Was für eine Mannschaftsleistung! Sicherlich gut vorstellbar, wie ausgelassen die Stimmung auf der langen Rückfahrt nach Lunestedt war!

Ein riesiges Dankeschön an alle, die uns in Oesede unterstützt haben. Das war große Klasse!!!

Gerne könnt ihr dies am kommenden Sonntag ab 14 Uhr in Lunestedt bei einem wiederum nicht leichten Spiel gegen Westercelle ein weiteres Mal tun!


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Dennis Heinemann