19.02.2014 |
Torpedo Göttingen - TSV Lunestedt 9:7
SSV Neuhaus - TSV Lunestedt 5:9
"Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht“
Was ist das nur für eine Saison? Sie ist kurios. Solange das letzte
Match nicht gespielt ist, kommt es einem so vor, als stehe man im
Dunkeln. Licht aus, jeder gegen jeden, alles kann passieren. Irgendwie
ist jeder Gegner nahezu gleich stark. Die Unterschiede sind, mit
Ausnahme von Tündern, minimal. Zumindest hat man das Gefühl, gegen jede
Mannschaft sowohl gewinnen, als auch verlieren zu können. Nur wer dabei
eine konstant gute Leistung bringt, mischt oben mit. In der Hinrunde
ist uns dies ganz gut gelungen. Als das Licht zur Winterpause kurz
anging, fanden wir uns auf Platz zwei in der Tabelle wieder. Und jetzt
kämpfen wir aktuell wieder im Dunkeln, wissen nicht wo die Reise
hingeht. Doch es wird mehr und mehr deutlich, dass uns die nötige
Konstanz fehlt.
Haben wir unsere Ziele zu hoch gesteckt? Gegen Göttingen war bis zum 6:3 alles gut. Doch was passierte dann?
Klar, ein Ahmet Kösterelioglu, der gleich vier Mal punktet, macht einem
das Leben natürlich schwer. Ein Knackpunkt war sicherlich sein Sieg
gegen Matti beim Stand von 6:3, obwohl er schon mit 0:2 zurückgelegen
hatte. Da ging ein spürbarer Ruck durch die Torpedos, während wir nicht
in der Lage waren, dagegen zu halten. Zuvor gab es von allen
Lunestedtern gute Leistungen zu sehen, so konnte Timo z.B. ein 3:6 im
Entscheidungssatz gegen den erst 13-jährigen Meissner noch in einen
Sieg verwandeln und auch Marcy konnte im Spiel der vergebenen
Möglichkeiten (mehrere Matchbälle im dritten und vierten Satz
ungenutzt) am Ende noch mit 3:2 gewinnen. Dass Marcy dann jedoch der
Einzige war, der in der zweiten Einzelrunde punkten sollte, war so
nicht zu erwarten. Beim Stand von 7:4 wollte uns der achte Punkt
einfach nicht gelingen. Nah dran an einem Sieg war neben Pumpi noch
Bobby, doch der so herrlich unbekümmert
aufspielende und dazu noch sympathisch wirkende Meissner spielte seine
besten Bälle in der entscheidenden Phase des fünften Satzes. Mit einem
für die körperlichen Verhältnisse sehr harten Flip brachte er Göttingen
unter großem Jubel mit 8:7 in Führung, während ich das Gefühl hatte, im falschen Film zu sein.
Matti
und ich nahmen uns vor, wenigstens das 8:8 zu retten. Wir starteten gut
ins Abschlussdoppel... und verloren dann völlig den Faden. Auf der
anderen Seite machten Kösterelioglu und Meissner kaum Fehler und
hatten dazu das nötige Glück, sodass die Überraschung nach dem 0:3 im Doppel perfekt war.
Hinspiel 9:2, Rückspiel 7:9 – alles kann passieren.
Die hängenden Köpfe nach einer kurzen Nacht am nächsten Tag in Neuhaus
wieder oben zu halten, war keine leichte Aufgabe, gelang jedoch
erstaunlich gut. Vermutlich weil der Druck verschwunden war. Da zeigt
sich mal wieder, dass Tischtennis ein absoluter Psycho-Sport ist. Die
Kunst ist, sich trotz aller Anspannung und Motivation die Lockerheit zu
bewahren. Das ist etwas, woran wir alle arbeiten müssen und werden.
In Neuhaus stellten wir unsere Doppel um und merkten, dass der Plan
funktionierte. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt 3:0 nach
den Doppeln geführt haben. Warum eigentlich nicht? Warum geht man immer
davon aus, dass man bestenfalls 2:1 spielt? Viele Zweierdoppel gehen
mit der Gewissheit an den Tisch, gegen das gegnerische Doppel 1 zu
verlieren. Auch etwas, woran man arbeiten sollte.
In den Einzeln lief es am Sonntag bis auf Pumpi und Timo sehr gut. Dazu
muss man wissen, dass die beiden sich angesichts der bitteren
Niederlage in Göttingen zusammen mit Herrn B. Oakheart ein Zimmer
geteilt haben. Doch ansonsten präsentierten wir uns in guter
Verfassung. Oben holten wir gleich vier Punkte, während Marcy in der
Mitte durch eine Niederlage gegen Nagy etwas auf den Boden der
Tatsachen zurückgeholt wurde. Den Deckel drauf machte Bobby im Match
gegen Dörrheide, nachdem Neuhaus noch
einmal gefährlich nah (8:5) herangekommen war.
Hinspiel 8:8, Rückspiel 9:5 – alles kann passieren.
Das Ziel vor dem Koppelwochenende war, Jever und Hude mit zwei Siegen
unter Druck zu setzen. Das haben wir zwar nicht geschafft, doch das
heißt nicht, dass wir die letzten Spiele ohne Dampf angehen. Alex Huuk
wird für Marcy spielen und will im oberen Paarkreuz sicherlich einen
guten Eindruck hinterlassen. Wir freuen uns sehr auf die letzten drei
Heimspiele gegen Bledeln (kommenden Samstag, 16 Uhr), Hude und Oesede.
Drei Teams, gegen die es ne Menge Spaß bringt.
Mal sehen wo wir am Ende stehen. Denn am Ende werden ja bekanntlich die Toten gezählt. Dann, wenn das Licht angeht.
Dennis Heinemann |