TSV Lunestedt
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18.06.2012 Wenn einer eine Reise macht ...

Frühmorgens machte sich die Oldiemannschaft des TSV mit Kurt, Walter und mir auf den Weg nach Nittenau/Bayern, um deutscher Mannschaftsmeister zu werden. Ernsthaft ging es nur darum, möglichst nicht den achten und damit letzten Platz zu belegen. Bei schönem Wetter fiel der Startschuss, mit tropischen Temperaturen endete der erste Tag. Nach ca. neun Stunden Fahrt Zieleinlauf in der bayerischen Großmetropole. Bis auf die kleine Stadtrundfahrt in Halle (Brückenabriss auf der Autobahn, 90 Minuten Stau) verlief die Fahrt reibungslos. Erst ins Hotel und erste Enttäuschung: Ruhetag dort, und das auf einem Freitag. Das Hotel voll und nirgendwo etwas zu trinken. Also Richtung Sporthalle, wo wir unseren Bus direkt vorm Eingang abstellten und die allgemeine Bewunderung über dessen Outfit genossen. Dann die Auslosung. Vermeintlich hatten wir die leichtere Gruppe erwischt: Hohendorf (Sachsen), Unterliederbach (Hessen) und Dachau (Bayern). Abends beim Essen wurde gefachsimpelt, die Chancen ausgerechnet. Das erste Spiel, da waren wir sicher, musste gewonnen werden. Wer kennt schon Hohendorf?

Am nächsten Morgen um sieben Uhr Frühstück, zum Einspielen ging es pünktlich in die Halle. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Ehe wir alles begriffen hatten, war die Eröffnungspartie vorbei. Die Sachsen mit ihrem höchst unorthodoxen Spiel (Noppen außen lang, außen kurz = Angriff/Block)  zogen uns schnell den Zahn. Ergebnis: 0:4. Folge: langes Warten und Wunden lecken. Unser zweites Spiel sollte/musste die Wende bringen. Offensichtlich hatte die Pause uns gut getan. Gegen die favorisierten Hessen vom TV Unterliederbach zeigten wir uns couragiert und motiviert. Was Kurt gegen den deutschen Vizemeister auf den Tisch brachte, war allererste Sahne. Nach dem ersten Punkt für uns hatte Walter es in der Hand, uns erstmalig in Führung zu bringen, aber das Glück war nicht auf seiner Seite (2:3). Nach einem guten Doppel von Kurt und mir (3:1) zogen wir gleich, das folgende Viersatzmatch brachte das 3:2. Die Chance der Chance vor Augen, spielten die Nerven Walter und Kurt einen Streich, das Ende kam schnell.
Nun sollten die Dachauer dran glauben. Aber wie das so ist, der Wille war da, die Umsetzung ging daneben. Lediglich Kurt, jetzt topfit, gelang durch ein sicheres 3:0 der Ehrenpunkt. Endstand: 1:4.

Damit war klar, wir konnten die Heimreise pünktlich einplanen, unser erster Auftritt auf nationaler Ebene spielte sich zwischen Platz 7 und 8 ab. Gestärkt durch den örtlichen Griechen und flüssiger Kraftnahrung wurde bei herrlichstem Sommerabend die Taktik für unser letztes Aufbäumen festgelegt. Gegner (wir wussten es zu diesem Zeitpunkt nicht) sollte der TTV Mutterstadt (Pfalz) sein. Diesem erging es genauso wir uns, frei nach der Devise, nur nicht Letzter werden. Nach dem 1:1 folgte Walters erster Streich, der hart umkämpfte 3:2 Sieg brachte uns in Front. Das anschließend neu formierte Doppel Walter/Volkmar vermochte nicht zu glänzen, Volkmars 1:3 bedeutete schon fast das Aus. Aber nur fast. Denn quasi auf der Schlussgeraden zogen Kurt und Walter alle Register und sicherten uns durch zwei 3:0 Siege den ersten/einzigen Erfolg bei dieser Meisterschaft. Immerhin blieben wir so an diesem Schlusstag ungeschlagen und hatten gezeigt, dass wir irgendwie doch mithalten konnten. Im Übrigen, der TV Unterliederbach, dem wir knapp 3:4 unterlegen waren, stand im Finale und bezeugte uns gegenüber höchsten Respekt.

Für die Rückreise nahmen wir diesmal die bekannte Route über Nürnberg, Würzburg, Kassel. Onkel Walter gab tüchtig Gas, überholte pausenlos das Navisystem , und nach siebenstündiger Fahrt erreichten wir pünktlich zum Fußballspiel Deutschland – Dänemark die Heimat.

Fazit: Es war ein tolles Erlebnis, es hat Spaß gemacht, die Mannschaft war super, wir haben den Verein würdig vertreten. 


Volkmar Runge