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2. Damen: Glücklich mit einem in Falkenberg erkämpften Punkt
Die Ausgangssituation für unser erstes Spiel in dieser Serie war nicht gerade vielversprechend. Der Trainingsfleiß im Vorfeld war bei einem Viertel der Mannschaft angemessen, bei einem weiteren Viertel in Ansätzen vorhanden und bei zwei Vierteln schlicht nicht existent. Zusätzlich ist die Anzahl der nicht schmerzenden und einwandfrei funktionierenden Gelenke bei uns schneller aufgezählt als umgekehrt. Dabei ist die Truppe aus Falkenberg in der aktuellen Besetzung wirklich nicht gerade als einfacher Aufbaugegner zu bezeichnen.
Dennoch machten wir uns wohlgemut auf den Weg. Freia, Neuling und etatmäßige Nummer Eins in unserem Team, konnte in der Sommerpause das anspruchsvolle Bewerbungsverfahren für unsere Mannschaft – wir nehmen schließlich nicht jeden - erfolgreich gestalten und bereichert nun unsere bisweilen chaotische Truppe. Ihre Motivation und gute Laune wirkten direkt ansteckend, so wie man es von ihr kennt. Zudem glänzte sie als Reiseführerin und wusste von dem Örtchen Schlussdorf, durch das wir fuhren, zu berichten, dass dort Torfkähne gebaut werden. Mensch, wieder was gelernt! Der Tag hatte sich bereits gelohnt, sollte aber noch besser werden.
Coco hatte zur Feier des Tages sogar Glitzer aufgelegt und Johanna zappelte beim Einspielen wieder so herum, als würde sie für die nächste Aufführung beim Riverdance proben. Das wiederum brachte Freia so durcheinander, dass sie sich zu einem ihrer seltenen Fehlaufschläge hinreißen ließ. Sie meinte dann selbstsicher, dies passiere ihr nur einmal pro Halbserie, damit sei sie also nun durch. Weit gefehlt. Würden wir für Fehlaufschläge zahlen müssen, wären wir heute alle sehr arm geworden.
Dennoch gestaltete sich der Spielverlauf erfreulich ausgeglichen. Freia erwies sich, nicht unerwartet, mit zwei Einzelsiegen als Bank und schien noch nicht einmal richtig gefordert zu sein. Auch nach intensivem Suchen konnte sie zunächst keinerlei Schweißtropfen an sich entdecken, während allen anderen in der stickigen Halle der Helm glühte. Etwas überraschend konnten auch Coco und Johanna jeweils einen Punkt beisteuern, während ich mit meiner Rolle im oberen Paarkreuz haderte, intensiv schwitzte und nicht mal einen Satz gewinnen konnte. Bei einem Ball, der nicht gerade unerreichbar schien und den ich trotzdem nicht ansatzweise erwischte, vernahm ich sogar lautes Gelächter aus der Lunestedter Fankurve. Frechheit!
Nervenstark zeigte sich Johanna bei ihrem hart erkämpften Punktgewinn, der für das Unentschieden notwendig war. Zum Glück wusste sie das nicht und ließ sich in einem spannenden Fünf-Satz-Match weder von einer herausgesprungenen Kniescheibe noch von einem etwa zehnminütigen Weinkrampf ihrer Gegnerin stoppen.
Am Ende waren wir wirklich froh über den nicht unbedingt für möglich gehaltenen Punktgewinn.
Nicole