TSV Lunestedt
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31.10.2017 Es ist Sport

Eines vorweg: Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der enttäuschenden Ergebnisse gut. Denn was sollen wir auch machen, es hilft ja alles nichts. Immer dann, wenn ein Einzel verloren wird oder der neunte Punkt an die Gegner geht, ist es der Frust zwar riesig, aber schon auf der Rückfahrt aus Sasel war am Sonntagabend Galgenhumor angesagt. Der stockende Verkehr auf der A7 entwickelte sich zu einem dicken Stau. Matti stieg aus und suchte auf der Autobahn nach den beiden Punkten, die wir aus Hamburg eigentlich mitnehmen wollten. „Habt ihr die zwei Punkte gesehen?“, fragte er Martin, der genervt-schmunzelnd in die Gruppe schrieb: „Willst Du Lune oben sehen, musst Du die Tabelle drehen“. Was soll’ Die Welt geht von all dem nicht unter, aber es stimmt schon - schwere Zeiten sind das aktuell. Nach dem bitteren 6:9 in Sasel ohne Oliver Alke und Simon Moschall lief Jamie Lawson mit „Wasn’t Expecting That“ über die Lautsprecher, während wir ein Bier tranken. Ich fand das irgendwie symbolisch. Wir haben vor der Saison natürlich nicht gedacht, dass es dieses Jahr ein Spaziergang wird, aber die schlechten Doppelleistungen und teilweise hoch negativen Einzelbilanzen hatten wir so tatsächlich nicht erwartet.

Da vermutlich niemand Lust hat, in diesem Bericht zu lesen, wer gegen wen wann den elften Punkt gemacht hat und wie dann der jeweils nächste Satz ausgegangen ist, gehts diesmal ein wenig mehr um den Bereich „Am Rande der Bande“, wie Arne Gebken es so schön genannt hat. Aber er hat Recht - die nackten Ergebnisse kann sich jeder bei Click-TT ansehen. Was lässt sich also zu den beiden Spielen sagen? Erstmal ist es nach wie vor großartig, dass 30 Leute aus Lunestedt Lust haben, 25 € und einen kompletten Samstag zu opfern, um den langen Weg nach Oesede anzutreten und uns dort zu unterstützen. Und wenn dann auf Oeseder Seite auch nochmal mindestens so viele Supporter in die Halle kommen, dann entwickelt sich da zwangsläufig ein hitziges Spiel.

Ein hitziges Spiel, in dem wir - wie auch gegen Sasel - nur ein Doppel gewinnen konnten. Matti und ich verkörpern momentan nicht mehr das stabile Einserdoppel, für das wir bekannt sind. Unter Druck spielt es sich eben schwieriger. Was wirklich gut funktioniert, ist unser neues Doppel 3. Anton und Pumpi ergänzten sich in beiden Spielen gut und konnten jeweils in vier Sätzen gewinnen. Auch unser oberes Paarkreuz ist aktuell nicht das Problem. In Oesede konnten Matti und Martin zwei sehr schön anzusehende Spiele gegen Jonah machen und jeweils gewinnen. Das waren zwei Einzel, bei denen das Zusehen großen Spaß gemacht hat. Martin konnte dazu Bohlmann schlagen. Doch das mittlere und untere Paarkreuz ist bei uns nicht gerade gut. Heye hält mit seiner Bilanz die Fahnen oben und hat ein super Spiel gegen Carsten Dunkel gemacht. Auch gegen den starken Scholle verkaufte er sich gut - kein Vorwurf für die Niederlage. Dass es bei Anton, Pumpi und mir nicht läuft, ist ärgerlich, denn so können wir der Mannschaft gerade wenig helfen. Anton kommt zu häufig nicht gut aus dem Aufschlag-Rückschlag-Bereich und kann seine Stärken so nicht ausspielen, Pumpi ist der private Stress total anzumerken und auch ich habe davon nicht gerade wenig. Alles erklärbar. Und wir sind eben keine Profis, die sich nur dem Sport widmen können. Aber ärgerlich wird es besonders dann, wenn offensichtlich ist, dass man schon deutlich bessere Leistungen gezeigt hat. Hat alles etwas mit Selbstvertrauen zu tun.

In Sasel standen Matti und ich schon im Schlussdoppel gegen Abich und Lockward und hätten vielleicht das erste Mal nach einem Punkt greifen können. Wieder kein Vorwurf an Heye. Bei dem Pensum, das er absolvieren muss, sind Schwankungen das Normalste der Welt. Außerdem waren wir im Schlussdoppel nicht gerade favorisiert. Das obere Paarkreuz war zuvor wieder stark, Abich jedoch nicht zu schlagen. Vom Doppel 1 brauchen wir nicht reden - vielleicht die schlechteste Leistung aller Zeiten von Matti und mir. In der Mitte spielten wir erstmals 2:2, da Anton und ich gegen Schmidt gewinnen konnten. Zugegeben - mein Einzelsieg tat gut. Schade, dass gerade dann Patrick Masur und Ersatzmann Jon Wrobbel zu gut für Heye und Pumpi waren.

Die zweiwöchige Pause wird nun gut tun. Danach geht es mit zwei Heimspielen weiter. Gegen Bolzum sollte vielleicht jeder für sich persönlich versuchen, neuen Mut zu schöpfen - zu verlieren haben wir dort nichts. Am Folgetag reist Bargteheide an, die nach unglücklichen Partien auch noch sieglos sind. Vielleicht platzt da der Knoten. Vielleicht auch nicht. Es ist Sport. Es ist unser Hobby. Wir werden nicht resignieren - Schwarzmalerei hilft ja auch nicht. Eigentlich geht es bloß darum, die Leichtigkeit wiederzufinden. Machen wir uns auf die Suche.    

Zum Spielbericht gegen Oesede...

Zum Spielbericht gegen Sasel...

Dennis Heinemann