TSV Lunestedt
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10.01.2018 TSV Lunestedt - Poltarex Pogon Lębork 1:4

Keine Chance in Deutsch-Polnischem Duell

Man kann sagen, was man will - am Ende ist und bleibt ein groß aufgezogenes Intercup-Heimspiel  in Lunestedt eine feine Sache. Mit allem drum und dran. Das ist allein dadurch zu spüren, dass eine Niederlage neben all den anderen Dingen, die dort auf die Beine gestellt werden, ziemlich weit in den Hintergrund rückt. Speisen, Bier, Glühwein, Halbzeitshow, Verlosung, Moderation, Livestream und und und. Für einen „Dorfverein“ schon beachtlich und mit Spielorten von anderen Intercupteams nicht zu vergleichen. Ich bin mir sicher, dass die jeweiligen Gegner die Atmosphäre auch besonders finden und dass auch bei ihnen der Puls vor dem Einlaufen ein wenig in die Höhe geht.

Wirklich verunsichern konnten wir das Team aus Lebork mit dieser Kulisse aber nicht. Dafür waren die Gebrüder Dosz zu abgezockt. Und sooo besonders wird die Kulisse zumindest für Spitzenmann Adam Dosz ohnehin nicht gewesen sein, denn wer bei Youtube regelmäßig gegen ehemalige Bundesligaspieler auf rotem Boden spielt, der kann auch mit dem Centre Court in Lunestedt umgehen. Wir wussten also zum Teil, welches Niveau uns erwarten würde. Dennoch rechneten wir uns Außenseiterchancen aus, da neben Slawomir Dosz der Mittfünfziger Wojciek Potrykus erwartet wurde, dessen Spielstärke wir nicht kannten.

Wie gut die Herren Dosz wirklich waren, bekamen Martin und Heye schnell zu spüren. Mit einer ähnlichen Spielanlage ließen sie unsere Jungs zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen. Was dabei besonders auffiel: Wahnsinnig ästhetisch sah das alles nicht aus, eher antrainiert. Perfekt antrainiert eben. Viele kurze Aufschläge ohne Schnitt, um dann im Anschluss den jeweiligen Return von Martin und Heye direkt zu attackieren. Das Spiel wurde vorne am Tisch ziemlich schnell gemacht, wodurch die Lunejungs ständig unter Druck gerieten. Spektakuläre Ballwechsel gab es dadurch kaum. Trotzdem für Heye bestimmt ein schönes Erlebnis, erstmals beim Intercup dabei gewesen zu sein und Matthias Berlinke Rede und Antwort gestanden zu haben. Es war also Matti, der dann gegen Routinier Potrykus versuchen musste, Lunestedt irgendwie im Spiel zu halten. Die Spielanlage mit den abgestochenen Rückhandbällen des Polen war unangenehm, Matti machte seine Sache jedoch gut. Da ging’s viel um Platzierung, denn ohne die war ein Durchkommen nicht möglich. Nach einer 2:0-Führung wurde es nochmal eng, aber im vierten Satz konnte Matti knapp die Oberhand behalten und auf 1:2 verkürzen.

Was weiter geschah: Showmatch zwischen Jonah Schlie und Daniel Kleinert in der Pause. Hatte Unterhaltungswert, denn die beiden können mit dem Ball definitiv umgehen. Gerade Daniel gelang mit nem kaum möglichen Ball ums Netz und dem ein oder anderen Rückhand-Abstecher ne Menge. Aber mit 11 Trainingseinheiten pro Woche in Grünwettersbach (3. Liga) kommen die Skills vielleicht von allein ;)  

Im folgenden Doppel dann eine Seltenheit - vier Linkshänder an einem Tisch. Habe ich so tatsächlich noch nicht gesehen. Matti und Martin machten kein schlechtes Spiel gegen Adam und Slawomir Dosz, verloren die ersten beiden Sätze nur zu 8 und 9. Aber in so einem Spiel muss man schon über sich hinauswachsen, um eine ernsthafte Aussicht auf den Sieg zu haben. Wie schon in den Einzeln überwog die Sicherheit der Polen. Damit stand es 1:3. Martin hatte es damals gegen Ostroda (PL) aber schon mal geschafft, nach dem Doppel einen unerwarteten Sieg gegen einen Spitzenmann einzufahren. Das gelang ihm diesmal gegen Slawomir Dosz aber ebenso wenig, wie zu Beginn gegen Adam - 0:3 ohne wirkliche Chance.

Das 1:4 ging voll in Ordnung - wirklich mithalten konnten wir nicht. Machte aber nichts, denn für den Verein und die Sparte war es wieder mal ein gelungenes Event. Andre Holscher sprach von 260 verkauften Karten; der Livestream wurde gut angenommen und Oldo hatte durch die Trikot-Verlosung auch noch seinen Auftritt ;)
Vielen Dank an alle, die bei der Organisation, beim Auf- und Abbau und beim Verkauf mit angepackt haben! Ebenso geht der Dank erneut an das Team der Nordseezeitung - Chapeau für die Qualität des Livestreams.

Dennis Heinemann