TSV Lunestedt
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20.02.2018 +++ Großer Kampfgeist nicht belohnt +++

Am vergangenen Koppelwochenende fiel ein Satz, der mir im Kopf geblieben ist. Nach dem doch sehr enttäuschenden 2:9 in Ahrensburg sagte Matti: „Es kann eigentlich nicht sein, dass unser oberes Paarkreuz unser bestes ist.“ Damit hatte er zu dem Zeitpunkt absolut Recht. Unsere Strategie sollte eigentlich sein, oben immer mal wieder Überraschungssiege mitzunehmen, aber eher in der Mitte und vor allem unten zu punkten. Nur war uns das bis hierhin nicht möglich. Es war bislang tatsächlich andersrum – unten und in der Mitte wurden kaum Spiele gewonnen, während Matti und Martin oben noch verhältnismäßig gut aussahen. So auch in Ahrensburg. Mit deutlich spürbarer Motivation fuhren wir in den Norden, um den Spieß endlich umzudrehen. Die Auftaktniederlage gegen Borsum war längst vergessen und die Leistungen bei der Landesmeisterschaft in Oesede gingen voll in Ordnung (Anton und Loocki Qualifikation für das 32er Feld, Matti Viertelfinale, ich Achtelfinale).

In Ahrensburg machten wir allerdings genau da weiter, wo wir aufgehört hatten. Klingt vielleicht etwas zu negativ, denn wir versuchten es natürlich. Rund lief es jedoch nicht. Wir gehören nicht zu den Mannschaften, die Niederlagen auf Spielvoraussetzungen schieben, doch mit den Butterfly-Bällen hatten wir in der deutlich zu kalten Halle schon zu kämpfen. Mir persönlich fiel auf, dass die Ahrensburger viel mehr „schießen“ konnten als andere Teams. Vielleicht ist das mit diesem Ball einfacher. Den Heimvorteil wussten sie jedenfalls zu nutzen. Unabhängig vom Ball, war die Leistung von Ahrensburg aber sehr überzeugend, während wir nicht in die Spur fanden. Letztlich sollten wir nur unser Einserdoppel und einen Punkt von Matti holen, der Christian Witter in vier Sätzen schlagen konnte. Weitere Siegchancen hatten Heye, Pumpi und ich, wobei der fünfte Satz in keinem der Spiele knapp war. Interessant auch, was Spitzenmann Kleffel im Anschluss sagte: „Man konnte merken, dass eure Köpfe mit zunehmender Spieldauer nach unten gingen.“ Die drei Fünfsatzniederlagen infolge brachen uns das Genick. Scheinbar konnten wir das auch nicht verbergen.

Das weitaus interessantere Spiel fand jedoch am Sonntag statt. Hier waren wir erst recht gefordert, obwohl wir uns trotz der Tabellensituation von dem Match gegen Ahrensburg wohl mehr versprochen hatten. Immer noch kaum zu glauben, dass Hamburger so weit oben stehen. Die Füchse hingegen legten am Vortag gegen Oesede eine eher schwache Leistung hin, als sie das Fehlen zweier Stammspieler in den Reihen der Osnabrücker (Scholle und Bohlmann) nicht ausnutzen konnten und überraschender Weise mit 5:9 verloren. Und wir wussten, dass wir gegen die Hauptstädter schon mehrfach ganz gut ausgesehen hatten. In eigener Halle sollte also etwas möglich sein – dachten wir. Als es dann schnell 0:5 stand, liefen wir Gefahr, gehörig unter die Räder zu kommen. Unsere Doppel liefen überhaupt nicht. Da waren Heye und ich gegen Englert und Bartels noch am dichtesten an einem Sieg. Heye war es dann auch, der sich beim Stand von 0:5 wohl dachte, dass es das nicht gewesen sein kann. Mit einem knappen Sieg gegen Diego Hinz setzte er ein echtes Ausrufezeichen, während sich Anton für seine Hinrundenniederlage gegen den jungen Fernando Janz revanchierte. Endlich hatten wir also mal die Situation, dass die Mitte das obere Paarkreuz auffing. Auch ich konnte unten gegen Piwonski nachlegen. Pumpi war im gefühlt 100. Duell mit Köpp erneut knapp unterlegen, als die zweite Einzelrunde begann. Hier waren wir nun auf einen Zähler aus dem oberen Paarkreuz angewiesen, aber an diesem Tag sollte es nicht sein. Matti, der im Hinspiel in starker Form noch beide Einzel gewinnen konnte, verlor 1:3 gegen Englert. Ein Sieg von Martin gegen Bartels wäre demnach so wichtig gewesen, doch am Ende stand ein 9:11 im Entscheidungssatz. Zwischenstand 3:8. Thema durch.

Oder auch nicht. Denn nun sollte eine der hitzigsten Aufholjagden folgen, die ich bislang erlebt habe. Mit dem Rücken zur Wand gewann Heye und Anton erneut und sorgten somit erstmals für ein 4:0 in der Mitte. Riesengroßes Kompliment an die beiden, das war stark! Beim Stand von 5:8 sollte das Spiel also in die finale Phase gehen. Die Einzel von Pumpi und mir verliefen lange Zeit komplett gegensätzlich. Während ich gegen Köpp beim 2:0 und 10:6 wie der sichere Sieger aussah, lief Pumpi gegen Piwonski Gefahr, mit 0:3 zu verlieren. Als sich beide Spiele drehten, wurde es laut in der Halle. Richtig laut! Ich musste auf bittere Art und Weise in den Entscheidungssatz, den ich zum Glück mit 11:5 gewinnen konnte. Nur noch 6:8 also, als Pumpi sich mitten im fünften Satz befand und jeden gewonnenen Punkt abfeierte. Sieht man sehr selten. Auch er schaffte das 3:2, wodurch wir nach bereits fünf Stunden tatsächlich dafür gesorgt hatten, dass es ein Abschlussdoppel geben sollte.
 Hier präsentierten sich alle vier Spieler mit enormer Willenskraft. Auch die Berliner wollten sich die Punkte nicht mehr nehmen lassen, das war deutlich zu spüren. Der richtungsweisende erste Satz ging nach vergebenen Möglichkeiten an Englert/Bartels, ehe wir im weiteren Verlauf mehr und mehr die Oberhand gewannen. Beim Stand von 2:1 und 8:5 habe ich erstmals an das 8:8 geglaubt. Es konnte einfach nicht sein, dass wir nach diesem Kraftakt mit leeren Händen dastehen würden. Doch genau so kam es. Ohne Worte. Natürlich auch ohne Vorwurf, denn Matti und Martin haben wirklich alles gegeben. Aber nach fünfeinhalb Stunden hieß es tatsächlich 9:7 für die Füchse.
 Um das Positive aus diesem Spiel mitzunehmen: Erstens hat sich in Bezug auf Konkurrent Poppenbüttel nichts verändert und zweitens hat sich das mittlere und untere Paarkreuz zurückgemeldet. Noch ist das ganze Thema nämlich nicht durch. Das mit Abstand wichtigste Spiel gegen Poppenbüttel in eigener Halle (!) kommt erst noch! Also: Weitermachen!

Zum Spielbericht gegen Ahrensburg...

Zum Spielbericht gegen Berlin...


Dennis Heinemann