TSV Lunestedt
+++Berichte+++Berichte+++Berichte+++Berichte+++Berichte+++

11.04.2017 +++ Bericht zum Intercup-Viertelfinale gegen Grünwettersbach +++

Gute Stimmung trotz 0:4-Niederlage

Vor gar nicht allzu langer Zeit war ich der Meinung, dass die Intercup-Heimspiele vielleicht nicht mehr so sehr gepusht werden sollten, da der anfängliche Zauber der internationalen Bühne nach dem damaligen Knaller gegen Morez (2013) etwas verflogen ist. In der Folge waren Teams bei uns zu Gast, von denen wir uns spielerisch mehr versprochen hatten. Mir kam das Drumherum dabei im Vergleich zu den von uns gezeigten Leistungen manchmal etwas „too much“ vor - wir sind keine Stars. Die Zuschauerzahlen gingen leicht zurück und die Doppelbelastung neben dem Ligaalltag machte uns zum Teil zu schaffen. Ein neuer Zuschauerrekord wurde auch Freitag nicht erzielt, aber irgendwie war dieses Spiel in Anbetracht der Tabellensituation in der Regionalliga dann doch wieder ein echtes Highlight. Und daher war der Hype in meinen Augen auch angebracht. Immerhin standen wir erstmalig im Viertelfinale und erwarteten (zumindest auf dem Papier) ein Bundesligateam. Deshalb sei betont, dass es ohne große Abstiegsangst im Nacken eine total gelungene, entspannte Veranstaltung war. Die DKMS profitierte durch die Verlosung dreier Trikots auch noch - gute Sache.

Uns war vor dem Spiel klar, dass der ASV Grünwettersbach mit Spielern aus der zweiten Mannschaft anreisen würde. Sicherlich hatten einige Zuschauer auf zumindest einen Erstligaspieler gehofft und waren dementsprechend enttäuscht, als sie realisierten, dass es sich bei Marlon Spieß nicht um den Engländer Samuel Walker handelte, obwohl eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzustreiten war. Genau genommen war aber doch ein Profi in der Halle - der Slowene Jan Zibrat lebt und trainiert wie ein Profi und hat in der 3. Bundesliga an Position eins eine Bilanz von 13:3 aufzuweisen. Dazu waren nach mehrstündiger Autofahrt Florian Bluhm, Daniel Ringleb und Coach Dirk Lion vor Ort. Und außerdem: Natürlich war auch das mittlerweile schon bekannte Live-Stream-Dream-Team der Nordseezeitung mit Moderator Matthias Berlinke, der das Publikum über den gesamten Abend auf bekannte Art und Weise mit Infos versorgte, anwesend.

Um 19 Uhr ließ Berlinke erst die Gäste und dann uns einlaufen, stellte jedem Spieler ein paar Fragen und rief schließlich Martin und Marlon Spieß (23) als erstes in die Box. Das Pokerspiel bezüglich der Aufstellung hatten wir übrigens verloren. In der Hoffnung, dass Abwehrer Bluhm an Position zwei starten würde, stellten wir Martin auf eins. Dieser Plan ging nicht auf, denn Grünwettersbach spielte spielte mit Zibrat (1), Spieß (2) und Bluhm (3). Martin fand sich also in einem sehr offensiven Match wieder, das durchaus knapper hätte verlaufen können. Nach verlorenem ersten Satz führte er 10:7 im Zweiten, ließ einen Turm aus und hatte in der Verlängerung zweimal großes Pech. Somit stand es 0:2, ehe er den dritten Satz für sich entschied. Doch vor allem die druckvolle Vorhand von Spieß war am Ende ausschlaggebend für den 3:1-Erfolg aus dessen Sicht.

Gespannt waren viele nun auf den Auftritt von Zibrat (25), vor dem sich Jonah etwas fürchtete. Es war bekannt, dass der Slowene einst bei einem Bundesligaspiel Abwehrspieler Wang Xi schlagen konnte. Und da die Spielweise von Jonah der von Wang Xi grundsätzlich ähnlich ist, malte man sich entsprechende Szenen aus. Diese Szenen traten teilweise ein. Den ersten Satz gewann der Linkshänder recht sicher mit 11:6, bevor er im Zweiten noch einen Gang höher schaltete und diesen mit 11:1 gewann. Dabei schlug es hier und da schon ordentlich ein. Den dritten Satz konnte Jonah deutlich ausgeglichener gestalten, aber mehr als acht Punkte waren auch hier nicht drin, sodass wir recht schnell mit 0:2 zurücklagen.

Bevor Matti an der Reihe war, wurden unsere Nachwuchscracks Mia und Luca bestaunt, die vor dieser Kulisse einen Satz gegeneinander spielen sollten und sich schon beim Kontern zu Beginn einen verdienten Applaus abholten.

Matti freute sich anschließend über seine „Auslosung“ und rechnete sich gegen Bluhm (21) Chancen aus, die er dann auch tatsächlich bekommen sollte. In einem sehr kräftezehrenden Match mit vielen richtig guten Ballwechseln fanden sich die beiden Akteure im fünften Satz wieder, in dem Matti am Ende minimal nachließ, was er sich selbst ankreidete: „Ich war schon fast durch. Das Spiel muss ich definitiv gewinnen.“ Damit meinte er sicher seine verspielte Führung im vierten Satz (8:4). Statt 1:2 hieß es insgesamt nun also 0:3.

Daniel Ringleb (28), den wir noch gut aus seinen Westerceller Zeiten kennen, durfte (ebenso wie ich) im Doppel ran. Das war unsere letzte Chance, uns gegen die drohende 0:4-Klatsche zu wehren. Im ersten Satz sah es gar nicht schlecht aus, doch dieser ging mit 9:11 verloren. Danach brachten Matti und ich nicht mehr viel zustande, während Spieß und Ringleb eine souveräne Partie zeigten. Ohnehin können wir aktuell nicht unsere beste Doppelleistung abrufen - da ging schon mal mehr.

Grünwettersbach ist also durch und wird vor heimischer Kulisse das Final Four bestreiten. Das Lob bezüglich der ganzen Organisation und der Atmosphäre in der Halle haben wir übrigens registriert. Die Karlsruher waren ganz angetan von der guten Stimmung. Das Kompliment geben wir gern an Andre Holscher weiter, der wieder einmal gezeigt hat, dass er der richtige Mann für solche Events ist. Im Anschluss an das Match wurde natürlich noch köstlich gegessen und (reichlich) getrunken „wink“-Emoticon

Dennis Heinemann