TSV Lunestedt
+++Berichte+++Berichte+++Berichte+++Berichte+++Berichte+++

13.01.2016 TTS Borsum - TSV Lunestedt 9:2

TSV Lunestedt - TSV Schwalbe Tündern 9:4


Superlative

Die Frage, warum es dem TSV Lunestedt immer wieder gelingt, noch einen draufzusetzen, wird am Sonntagabend vermutlich in mehreren Köpfen herumgeschwirrt sein. Die Antwort ist vielfältig. Der Erfolg und die Atmoshäre hängen nicht an Einzelpersonen. Es liegt nicht an eingeflogenen Söldnern, die auf Siegprämie spielen. Es ist vielmehr das Miteinander und die geteilte Faszination für die komplexe Sportart Tischtennis, die jedes Heimspiel so einzigartig macht. Zuschauer – mehr Zuschauer – Lunestedt. Stimmung – mehr Stimmung – Lunestedt... Natürlich sehe ich als Verfasser dieses Textes das alles subjektiv, da ich unmittelbar beteiligt bin. Aber selbst bei objektiver Betrachtungsweise kann man dieser Sparte eine gewisse Einzigartigkeit wohl nicht absprechen. Was war das für ein unglaubliches Punktspiel gegen Schwalbe Tündern? Es passte nahezu alles. Auch all das, was am Vortag noch nicht passte.

Denn bei unserem Rückrundenauftakt in Borsum kamen wir in der Summe deutlich unter die Räder. Zwar war es bei weitem nicht die herbeste Klatsche aller Zeiten, aber ein 2:9 braucht nicht ausgeschmückt zu werden. Ohne Martin sollte es für uns ein Warmspielen für das wichtige Match am Sonntag werden. Und das war es auch. Nach der Winterpause lief es im Prinzip nur bei Pumpi erstaunlich gut, der mit Levi Kolbe keine Probleme hatte. Ansonsten mühten wir uns durch die Partie. Matti verlor mit 1:3 gegen Decker, machte zuvor jedoch ein super Spiel gegen Spitzenspieler Lohse. Am Ende führte er sogar 10:8 im fünften Satz, obwohl er gefühlt immer einem Rückstand hinterher gelaufen war. Doch es reichte nicht. „Weil ich einfach keine Eier habe“, kritisierte Matti sich selbst, wohlwissend schon wieder ein knappes Spiel verloren zu haben. Jonah hätte seinen Hinrundensieg gegen Decker sicher gern wiederholt, doch diesmal setzte es ein 0:3, während gegen Lohse ein 1:3 heraussprang. Natürlich weht im oberen Paarkreuz ein anderer Wind für unseren Youngster, doch daran wird er sich schnell gewöhnen. Ich konnte Schmidt erneut nicht schlagen, Marcy musste die Überlegenheit von Hagemann anerkennen und Timo – ja, Timo machte ein wirklich gutes Spiel gegen Landsvogt. Er ging mit 2:1 in Führung und hatte auch im Fünften zunächst die Nase vorn, ehe man ihm die zunehmende Nervosität ansah (2:3).

Es gelang uns dann aber gut, einen Haken hinter das Spiel zu machen. Der Fokus lag nun eindeutig auf dem ersten Heimspiel im Jahr 2016. Ein Spiel von sehr großer Bedeutung, denn Tündern hat, genau wie wir, das Ziel sich nach unten abzusichern. Wir hatten es also mit einem direkten Konkurrenten zu tun, dem wir im Hinspiel mit Ersatzmann Christian Völschow ein 8:8 abringen konnten. Mit voller Truppe und sage und schreibe 162 Fans (neuer Rekord) im Rücken wollten wir diesmal noch mehr. Von Anfang an präsentierten wir uns sehr griffig. Dadurch, dass Martin nun an Position zwei spielt, können wir ihn zusammen mit Marcy im Doppel 3 aufbieten, wovon wir uns eine Menge versprechen. Prompt führten wir mit 2:1, da auch Matti und ich gewannen. Das erste richtige Ausrufezeichen setzte dann Jonah, der Schwarzer in einem spektakulären und von Taktik geprägten Spiel unerwartet schlagen konnte und die Halle erstmals richtig laut werden ließ. Das war ein Break, denn Buch konnte nun mit einem Sieg gegen Martin lediglich auf 2:3 verkürzen, ehe Matti und ich in der Mitte zwei mühsame 3:1-Siege gegen Turner und Iliadis einfahren konnten. Beim Stand von 5:2 sah es also gut aus, denn auch Marcy kämpfte sich nach einem schwachen Start gegen Rose noch in den Entscheidungssatz, in dem er dann für eine absolute Schrecksekunde sorgte. Während eines längeren Ballwechsels knickte er um, sank sofort zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Verletzungspause. Ich war mir sicher, dass eine Sehne gerissen sein würde, denn das sah gar nicht gut aus. Nach der ersten entwarnenden Diagnose von Michael „Doc“ Hauenschild, der sofort seine Hilfe angeboten hatte, und einem selbst angebrachten Tape-Verband stand Marcy plötzlich wieder auf den Beinen und spielte sogar weiter, wenn auch sichtlich beeinflusst. Das Match konnte er nicht mehr gewinnen. Nun drohte das Punktspiel eventuell einen anderen Verlauf zu nehmen, doch Pumpi knüpfte in stoischer Ruhe dort an, wo er am Vortag aufgehört hatte. Den sonst so aggresiv spielenden Demin ließ er gar nicht ins Spiel kommen – 3:0.

Jonah war zu Beginn der zweiten Einzelrunde beim 0:3 gegen Buch chancenlos. Wir wussten nicht so recht, wie gut Buch auf Abwehr sein würde. Nun haben wir Gewissheit – er kann's. Auf Martin lastete also Druck, da er die letzten Duelle mit Schwarzer verloren hatte. Diesmal fightete er sich jedoch enorm ins Match und gewann tatsächlich mit 3:2. Stark! Schwarzer ohne Einzelsieg in Lunestedt – hätte ich nicht gedacht. Doch es war noch nicht vorbei. Matti und ich gaben weiter Gas, um es nicht zu einem kampflosen Sieg von Demin über Marcy kommen zu lassen. Weiterspielen war nämlich dann doch keine wirkliche Option mehr (mindestens Bänderanriss). Nach einigen Höhen und Tiefen stand es zwischen Matti und Iliadis 9:9 im Fünften, als Matti zweimal Mut bewies und belont wurde. Ich glaube lauter als nach seinem verwandelten Matchball war es in der Halle zuvor nie. Sogar die für die French Open typischen „Allez-Rufe“, die wir vom Intercup-Spiel aus Paris mitbrachten, waren zu hören. Das bekam ich am Nebentisch natürlich mit und konnte es für mich nutzen. Schönes Gefühl, den neunten Punkt vor so vielen Zuschauern zu holen.

Es läuft. Und es macht unheimlich Spaß, in dieser Liga mitzumischen. Die Tabellensituation stellt sich mit numehr 10 Punkten sehr gut dar, sodass wir mit einem angenehmen Gefühl in die „Pause“ gehen könnne. Das nächste Spiel ist erst nämlich erst am 27. Februar beim TSV Schwarzenbek. Dazwischen sorgen allerdings die Landesmeisterschaften und der Intercup dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Zu den Fotos vom Spiel gegen Tündern...

Zum Spielbericht gegen Tündern...

Zum Spielbericht gegen Borsum...

Dennis Heinemann