TSV Lunestedt
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30.03.2016 TSV Bargteheide - TSV Lunestedt 9:7

Fünf Stunden für (fast) nichts

Für die Zuschauer war es wohl kaum auszuhalten. Zum vierten Mal in Folge entwickelte sich ein Regionalligaspiel mit Lunestedter Beteiligung zu einem echten Krimi. So langsam fallen mir keine Einleitungen bzw. Beschreibungen mehr ein, die verdeutlichen, was in solchen Spielen vor sich geht. Nach fünf Stunden dieser Art ist man sowohl psychisch als auch physisch ziemlich erschöpft. Dinge wie die Geräuschkulisse, die immer wieder engen Spielstände, das ständige Auf und Ab, natürlich die eigenen Spiele und das Anfeuern sind über die Dauer kräftezehrend - machen aber auch unheimlich Spaß.

Im erneut sehr nervenaufreibenden Spiel gegen Bargteheide machten die Hamburger den wohl entscheidenden Schritt in Richtung Sieg beim Stand von 5:5. Bis hierhin hatte man sich die Punkte brav geteilt. Zwei Doppel gingen an uns; die erste Einzelrunde endete unentschieden. Martin schlug Ole Markscheffel trotz schmerzender Schulter, Jonah fand gegen Florian Keck kein passendes Mittel, Matti drehte einen 0:7-Rückstand (!) im Entscheidungssatz gegen Christian Velling, ich war chancenlos gegen Constantin Velling, Marcel verlor nach 2:1-Führung sehr knapp gegen Clemens Velling und Pumpi gewann ebenso knapp in fünf Sätzen gegen Leo Schultz. Kürzer hätte ich es nicht zusammenfassen können, aber einen Text über drei Seiten wird sich niemand durchlesen wollen. Gehen wir also direkt auf den Knackpunkt ein.

Nachdem Jonah zu Beginn der zweiten Einzelrunde auch gegen Ole Markscheffel mit 1:3 verloren hatte und die Anstrengungen der abgelaufenen Woche (Lehrgang in Frankfurt) nicht verbergen konnte, fanden sich sowohl Martin gegen Keck als auch Matti gegen Constantin Velling im Entscheidungssatz wieder. Knapper hätte es also nicht zugehen können. Hier musste zwingend einer von zwei möglichen Punkten kommen, sonst würde es mehr als schwer werden. Letztlich gingen beide Spiele an Bargteheide. Martin verlor den Entscheidungssatz mit 6:11 gegen den enorm sicheren Keck, während Matti in der für ihn typischen Art jeden Ball mit der Vorhand zu spielen versuchte - bis es ihm in die Schlaghand schoss. Keine Kollision mit dem Tisch, keine offensichtlich gerissene Sehne. Einfach ein Schmerz, den Matti spürte. Ein Schmerz, der eine Schwellung des mittleren Fingerknöchels nach sich zog. Ein Schmerz, der ihn in der Folge den Schläger anders halten ließ. Vielleicht eine Kapselverletzung? Das Spiel konnte weitergehen, doch Matti wirkte beeinflusst und verlor den finalen Satz mit 9:11 gegen den jüngsten Velling. Nach eigener Aussage hätte Matti das Spiel ohne Verletzung vielleicht gewonnen. Vielleicht.

So musste ich beim Stand von 5:7 gegen Christian Velling in die Box. Mit mehreren Aufschlagwinnern und auch etwas Glück holte ich das 6:7, ehe Marcel nach dramatischem Verlauf im vierten Satz gegen Schultz das Nachsehen hatte. Dennoch kein Vorwurf an Marcy, der nach längerer Verletzungspause sein Comeback gab. Bewundernswert war dann, wie gelassen Pumpi beim Stand von 6:8 blieb. Mit viel Übersicht, häufigen Tempowechseln und natürlich seinem guten Service hielt er Clemens Velling mit 3:0 in Schach.

Matti und ich wurden also wieder mal zum Abschlussdoppel gebeten. Normalerweise eher keine Schwäche von uns, doch Matti’s Hand machte uns Sorgen. Er konnte die Bälle zwar an- jedoch nicht durchziehen. Wir konnten Ole Markscheffel und Clemens Velling beschäftigen, aber nicht wie gewohnt unter Druck setzen. Nach vier Sätzen war Schluss, Bargteheide jubelte, wir waren für fünf Minuten wirklich enttäuscht. 7:9 nach knapp fünf Stunden. Keine Punkte nach fünf Stunden. Nichts.

Aber durch die gemeinsame Busfahrt zurück nach Lunestedt war es eben doch mehr als nichts. Der Schock war verdaut, wir stießen zusammen mit ca. 30 Fans, die uns wahnsinnig unterstützt hatten, auf unsere einzigartige Gemeinschaft an. Trotz eines orientierungslosen Busfahrers erlebten wir eine lustige Heimfahrt, die uns allen zeigte, dass es in Lunestedt um mehr geht als das nackte Ergebnis.

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Dennis Heinemann