TSV Lunestedt
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15.01.15 MTV Wolfenbüttel - TSV Lunestedt 8:8
 
Rien ne va plus

 
Was am vergangenen Samstag gegen 20:20 Uhr in dem von Thilo Marschke getauften und gut besuchten „MTV-Dome“ ablief, war an Spannung nicht zu überbieten. Nach über vier Stunden Spielzeit war das Match zwischen Wolfenbüttel und Lunestedt alles andere als entschieden. Im Gegenteil. Es war so offen, als hätte jemand den Reset-Knopf gedrückt. Beim Stand von 7:7 starteten sowohl die 6er beider Teams, als auch die Abschlussdoppelpaarungen in den jeweiligen fünften (!) Satz. Innerhalb weniger Minuten konnte also alles passieren. Time-Out’s waren genommen - nichts ging mehr.
 
Vier Stunden vorher. Das Punktspiel begann genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir waren nicht frisch genug, kamen nach der Winterpause nur schwer in die Gänge. Ich hatte das Gefühl, als käme dieses Topspiel zu früh. Dazu kam der schwere Umgang mit der ständigen Favoritenrolle. Alles Ausreden, klar. Der Termin stand lange genug fest. Aber uns gelang es einfach nicht, vom ersten Moment an präsent zu sein. Würden wir gleich im ersten Rückrundenspiel straucheln? Erstmals liefen wir einem Rückstand hinterher, was eine ungewohnte Situation für uns darstellte. Von den ersten 6 Matches, die allesamt erst im fünften Satz entschieden wurden, gewannen wir nur zwei. Ärgerlich ist sicherlich die Doppelniederlage von Martin und Chris, die das Einserdoppel der Wölfe zweieinhalb Sätze lang klar beherrschten, um dann noch unglücklich zu verlieren. Auch Matti’s Niederlage gegen Arnhardt hatten viele nicht auf dem Zettel. Er selbst vermutlich am wenigsten. Doch kein Vorwurf, denn Arni spielte mit zunehmender Dauer immer stärker und griff vor allem gut an. Zum Glück gelang es Martin zuvor, im Spiel voller Vorwürfe bezüglich des gegnerischen Aufschlags, einen Matchball gegen Hitzkopf Marschke abzuwehren. Natürlich lässt sich über die Aufschläge von Martin diskutieren - über die vieler Anderer aber auch. Außerdem wurde dieses Thema im Hagenburger Gästebuch schon genug debattiert.
 
Als es Marcy und mir in der Mitte nicht gelang, gegen Holland und Haux zu punkten, sah es düster aus. Wobei Marcy bei seinem offenen Schlagabtausch mit Holland noch deutlich näher am Sieg war als ich. Kompliment an Haux - ich hatte diesmal absolut kein Rezept gegen den routinierten Taktiker. Unten teilte man sich die Punkte. Selbstverständlich in jeweils fünf Sätzen. Bei Chris lief es zwar noch nicht komplett rund, aber er fightete sich gegen die schwer zu lesenden Aufschläge von Specht zum Sieg. Oleksik, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass er zum gefühlten Matchwinner werden sollte, stellte Pumpi mit seinen Aufschlägen ebenfalls vor große Probleme, sodass es ungewohnt viele Rückschlagfehler zu sehen gab. Der Trainingsrückstand war Pumpi deutlich anzumerken.
Dann gelang es uns endlich, zu alter Stärke zurückzufinden. Martin, Matti und ich sorgten für drei mehr oder weniger klare Siege. Martin biss trotz zwickenden Oberschenkels die Zähne zusammen. Selbst angeschlagen konnte Arni ihn nicht ernsthaft gefährden. Matti klaute Marschke Satz eins, nahm ihm damit den Wind aus den Segeln und dominierte ihn dann nach Belieben. Mit Nick Holland gingen danach die Emotionen durch. Und wie. Nachdem es das Schicksal gut mit mir meinte und ich mehrere Netzbälle in Folge hatte, trat Holland so kräftig gegen den Tisch, dass sogar das Netz, das später noch getauscht werden musste, abfiel. Nichts gegen extrovertierte Typen, aber diese Aktion musste nicht sein und wurde folgerichtig mit einer gelben Karte geahndet.
 
Haux gelang danach sein zweiter Einzelsieg. Marcy wurde für seinen Kampfgeist leider nicht belohnt, dafür schaffte Pumpi den so wichtigen Sieg gegen Specht.

Da wären wir also wieder - 7:7. Zwei Spiele, zwei fünfte Sätze, wenige Minuten Restspielzeit. Leider habe ich vom 6er-Duell nicht viel mitbekommen. Es schien ein ausgeglichener Entscheidungssatz zu sein, in dem sich Oleksik zum zweiten Mal an diesem Tag durchsetzen konnte. Natürlich bekamen Matti und ich das mit, waren also nach dem ohnehin schon komischen Spielverlauf noch mehr gefordert. Schon beim 2:0 und 10:6 war das Match eigentlich durch. Eigentlich. Wie oft sagt, man dass man so eine Führung nicht mehr aus der Hand geben darf? Und wie oft passiert es dann doch? Ein Glück, dass wir im fünften Satz die Kurve kriegen konnten.
 
Wenn man bedenkt, dass die Westerceller am Wochenende gegen Bledeln auch einen Punkt gelassen haben und somit quasi alles beim Alten bleibt, können wir nach diesem Spielverlauf mit der Punkteteilung in Wolfenbüttel gut leben. Dennoch ein Warnschuss. Respekt an Wolfenbüttel - diese Jungs sind abgezockt.

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Dennis Heinemann