TSV Lunestedt
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25.02.15 MTSV Eschershausen - TSV Lunestedt 4:9

Entschlossenheit als Waffe

 
Mit gemischten Gefühlen stieg ich am Samstag in den Lune-Bus, der mich und alle Anderen nach Eschershausen bringen sollte. Alle, bis auf Marcy. Wieder einmal, und deswegen auch auf diesem Weg gute Besserung, hat es ihn erwischt. Grippe. Schon Wahnsinn, wie oft er diese gesundheitlichen Rückschläge hinnehmen muss. Meistens ausgerechnet dann, wenn es wichtig wird. Ok, im Moment geht der Virus eh durch die Reihen, aber dennoch ist Marcy überdurchschnittlich oft betroffen. Hoffentlich kann die bald anstehende Nasen-OP etwas daran ändern. Wir machten uns also zusammen mit Oldo, der glücklicherweise so kurzfristig einspringen konnte und damit zu seinem mittlerweile fünften und sechsten Einsatz in der Saison kommen würde, auf den Weg in ein kniffliges Koppelwochenende. Aus dem Hinspiel gegen Eschershausen wussten wir, wie gefährlich vor allem die beiden Polen im oberen Paarkreuz sind. Selbst mit Marcy haben wir beim 9:6 im letzten Jahr nur knapp die Oberhand behalten können. Andererseits waren wir auch mit Oldo an Position sechs des öfteren erfolgreich. Daher die gemischten Gefühle.

 So präsent wie selten zuvor starteten wir in die Doppel. Gleich mal ein Zeichen setzen. Gleich mal deutlich machen, dass wir nicht angereist waren, um zu stolpern. Mit positiver Körpersprache und einer Menge Biss schafften Martin und Christoph, der sich beim Smalltalk kurz vor Anpfiff wie im Ausland vorgekommen sein muss, das Kunststück, das vielleicht beste Doppel der Liga (Wandachowicz/Lubin) zu knacken. Dieser Punkt war mehr als ein Break. Denn die Jungs aus Eschershausen wussten genau, dass die fünf Punkte der Polen kommen mussten, um uns arg in Bedrängnis zu bringen. Als wir vor der ersten Einzelrunde bereits mit 3:0 führten und Martin seine aktuell sehr gute Form im Spiel des Tages gegen Lubin bestätigte (3:2), war vielen klar, dass wir nun klar im Vorteil sein würden. Martin und Lubin lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, das mit etlichen Highlights gespickt war. Nach diesem zweiten Break störte es kaum, dass Matti gegen Wandachowicz seine wohl deutlichste Niederlage seit Jahren kassierte. Über dem Tisch ist „Wanda“ einfach viel zu abgebrüht, als dass man ihn ernsthaft in Gefahr bringen könnte.

Mir gelang anschließend - obwohl ich wieder eine Art Nachtdienst hinter mir hatte - ein sicheres 3:0 über Julian Heise. Die einzige Fünfsatzniederlage des Tages (bei fünf Siegen im Entscheidungssatz) musste Pumpi einstecken, der für Marcy an Position vier gerutscht war. Der quirlige Sören Schway hatte zwar Probleme mit dem Service von Pumpi, drängte ihn in den offenen Ballwechseln aber immer wieder in die Defensive und ließ dann nicht locker.

Die beiden folgenden Siege im unteren Paarkreuz waren zwar nicht selbstverständlich, aber dennoch eingeplant. Hier mussten wir punkten; hier war Eschershausen verwundbar. Christoph hatte Alex Spendrin nach kurzer Gewöhnungsphase sicher im Griff und auch Oldo machte seine Sache nach knappem Spielverlauf gut. Auch wenn Andre Alshut den Titel „Dickste Oberarme der Liga“ vermutlich knapp vor Ahmet Kosterelioglu gewinnen würde - gegen Oldo hatte er am Tisch mit 1:3 das Nachsehen.

Es fehlten demnach nur noch zwei Punkte bis zum Sieg. Dass diese nicht zwingend im oberen Paarkreuz zu holen waren, war klar. Das Duell der Spitzenspieler war taktisch geprägt, aber nicht weniger spektakulär, als Martins erster Einzelsieg an diesem Tag. Wandachowicz war jedoch das nötige Stück besser, um Martin in Schach zu halten. Vor allem die Rückhand-Presse traf ein ums andere Mal ins Ziel, wodurch Wanda wohl weiterhin das Maß aller Dinge bleiben wird. Auch Lubin war am Nebentisch für Matti nicht zu schlagen. Zwar lieferte Matti ein deutlich besseres Spiel ab, aber zu mehr als einem Satzgewinn reichte es nicht.
Den achten Punkt fuhr ich nach hartem Kampf gegen Schway ein. Wie schon im Hinspiel wusste ich wenig mit den Aufschlägen anzufangen und musste nach einer 2:0-Satzführung noch in den Fünften, in dem ich die Niederlage noch gerade abwenden konnte. Den Sack endgültig zu machte dann Pumpi in seinem zweiten Fünfsatzmatch gegen Heise.

Um ganz ehrlich zu sein - mir fiel nach dem Spiel schon ein Stein vom Herzen. Bildlich gesprochen sollte vielleicht auch meine Brust mal etwas breiter und mein Auftreten entschlossener werden, aber ich gehe nach wie vor eher mit Vorsicht in die Spiele, als dass ich sie unterschätze. Nicht nur ich - eigentlich tut dies das gesamte Team. Bislang gibt uns der Erfolg Recht.

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Dennis Heinemann