TSV Lunestedt
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19.07.2015 Bericht über die Senioren Europameisterschaften in Tampere

Acht kleine Negerlein, die machten eine Reise, eins fiel dabei zurück, da waren es nur noch sieben. Mit einer großen Acht-Mann/Frau-Crew machten wir uns auf zur Nordlandexpedition gen Finnland, um dort Europas Elite das Fürchten zu lehren. Dank Michaels (Hauenschild) Orgatalent und seinem unverwüstlichem VW-Oldtimer (frisch gereinigt !) ging der Sammeltransport (Thorsten, Tiger, Ralf Leers, Neuzugang Freia, Karin Flemke und mir) Richtung Travemünde. Gegen Mitternacht stieß dann noch das blonde Gift Sabine Hänert (Seniorenwartin Schleswig-Holstein) dazu.
 
Nach der Beschlagnahme der Riesenkabinen fühlte man sich an längst vergangene Jugendherbergszeiten zurück. Eng, aber kuschelig! Dankbar, dass man sein Haupt niederlegen konnte, erlebte keiner die Fährabfahrt gegen 3.00 Uhr morgens von der Pier. Nach dem preisgünstigen Frühstück (€ 19,--) sah die Welt dann schon wieder ganz anders aus, wir erlebten eine abwechslungsreiche Kurzkreuzfahrt. Poseidon hatte wohl auch ein Einsehen mit uns, die Ostsee gab sich in diesen 31 Stunden äußerst zahm, keiner brauchte die Dreiämtertropfen. Allerdings begannen einige Herren sich bereits an unseren Alkoholvorräten zu bedienen (wer wollte die gefüllten Kisten denn auch wieder zurückschleppen??). Mit Kartenspielen, Lesen und Erholen versuchten wir den Stress der vergangenen Tage zu verscheuchen und fieberten dem nächsten Morgen entgegen. Die Schärenfahrt vor Helsinkis Küste erfüllte dann auch alle Erwartungen und pünktlich um 10.00 Uhr lagen wir auf der Strecke Richtung Tampere, unserem Zielort.
 
Nach der ersten Orientierung und Akkreditierung stand fest, wir würden bei diesem europäischen Event dabei sein.
 
Nach kurzer Irrfahrt (falsches Hotel!) und dem Abliefern von Freia und Sabine auf dem Zeltplatz genossen wir die restlichen Stunden bis zur Eröffnungsfeier in der Innenstadt. Diese Willkommensparty löste bei herrlichstem Sonnenschein doch etwas Langeweile aus, vielleicht trugen die günstigen Preise (Bier = € 7,50) das ihrige dazu bei, so dass wir uns sehr rechtzeitig absetzten und beim Italiener stärken mussten.
 
Am nächsten Morgen stießen dann die Flieger Helmut und Renata zu unserer illustren Gruppe dazu, so dass wir mit der wechselseitigen Betreuung alle Hände voll zu tun hatten. Der perfekte Zeitplan sorgte für ausreichenden Spielraum und fast jeder von uns konnte sich prima angefeuert fühlen. Michael und Helmut griffen als erste ins Geschehen ein, wobei Michael das Glück/Pech hatte, in seiner Vierergruppe auf Ding Yi zu treffen. Gegen diesen Exolympiasieger/Exweltmeister zu spielen bedeutete zunächst natürlich ein Highlight, sorgte aber auch für ein vorzeitiges Ausscheiden Richtung Trostrunde. Helmut erkämpfte sich gegen den niedersächsischen Spitzenspieler Martin Scholz einen Satz, kam aber in seiner Dreiergruppe als Zweiter in die Hauptrunde. Ralf, Niedersachsens Ältester an dieser Veranstaltung, startete erstmalig in der 80er Konkurrenz und musste erkennen, dass auch dort die Trauben relativ hoch hängen. Fazit: Trostrunde. Karin und Freia erwischten relativ schwere Gruppen, schafften aber als Gruppenzweite den Sprung in die Hauptrunde.

Den frühen zweiten Tag dominierten unsere Youngster Thorsten und Tiger. Dieses rechtzeitige Aufstehen und das reichhaltige Frühstück sorgten dafür, dass beide gute Leistungen abrufen konnten, allerdings mit unterschiedlichem Ausgang. Thorsten erreichte relativ glanzlos die Hauptrunde (Gruppenzweiter), Tiger war über den ersten Satzgewinn und sogar Spielgewinn bei einer Europameisterschaft so euphorisch, dass er vergaß den Sack zuzumachen. Bei Spiel- und Satzgleichheit musste er einem Schweden den Vortritt lassen.
 
Die Doppel, ebenfalls am zweiten Tag in Gruppen gespielt, stellte insbesonders für unseren Nachwuchs (Thorsten/Tiger) eine zusätzliche Belastung da. Folge: 0:3 Niederlagen gegen Russen und Dänen sowie ein knapper 3:2 gegen Finnen reichten zur Trostrunde. Besser machten es die Ausgeruhten, die samt und sonders die Hauptrunde erreichten.
 
Der folgende Tag diente der Regeneration und dem Kennenlernen des Landes. Unser Doc, ein Vorbild von Fahrer, sowie Copilot Thorsten kutschierten uns unermüdlich durch die abwechslungsreiche Landschaft (Seen/Wälder). Vor allem das rustikale Mittagessen in der absoluten Pampa wird allen in Erinnerung bleiben, ebenso der Todesmut einiger ganz harter Schwimmer.
 
Über den Donnerstag gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten. Bis auf Karin, die sich ins Semifinale vorkämpfte, schieden alle aus. Thorsten schaffte frühmorgens das schnellste Spiel (-2,

-2,-6), viel länger konnte kaum einer Paroli bieten, weder in der Trost- noch in der Hauptrunde.
 
Der letzte Tag sollte die Doppelentscheidungen bringen und natürlich galt für uns wieder das Motto:
 
Dabeisein ist alles bzw. irgendwann scheidet jeder einmal aus. Das nahmen wir uns zu Herzen, wieder machte uns Karin einen Strich durch die Rechnung und schaffte den Sprung aufs Treppchen.
 
Erwähnenswert das erfrischende Auftreten von Michael und Helmut, die sich riesig über die Niederlage gegen Ding Yi und Anhängsel freuten. Freia und Sabine jubelten nach tollen Spielen zu früh, das Erreichen des Viertelfinales bedeutete noch lange keine Medaille, das Lesen von Turnierbögen muss einfach weiterhin geübt werden.
 
Auf Anregung/Begleitung von Michael Laufer (Fa. Scharff-Reisen) ging es abends dann zum Ausstand ins Steakhaus, wo wir alle zwar kaum satt wurden, dafür die Rechnungen aber um so üppiger ausfielen.

Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen von Tampere. Freia/Sabine wurden vom Zeltplatz aufgegabelt, verlorenen Sachen (Schläger/T-Shirts) nachgetrauert und die Fähre, nach Irrfahrt in Helsinki, pünktlich erreicht. Wieder zeigte sich die Ostsee von ihrer schönsten Seite, ob Sonnenauf- oder Sonnenuntergang, die Minikreuzfahrt erlebten wir alle wieder völlig relaxed. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir Travemünde, gegen 0.00 Uhr Lunestedt. Fahrer Michael lieferte noch Ralf ab und wird gegen 1.00 Uhr den Heimathafen erreicht haben.
 
Fazit: Dank der guten Organisation und dem reibungslosen Ablauf dürften fast alle diese Erlebnisfahrt in schönster Erinnerung behalten werden. Das Motto für 2016 kann nur heißen: Alicante (Spanien), wir kommen.
 
Einige Schlussanmerkungen:
  • Unser Youngster Tiger wird älter. Einen TT-Schläger musste er abschreiben, fast hätte es den Ersatz von Thorsten auch noch erwischt.
  • Wir wissen jetzt, warum die Minibar Minibar heißt. Tiger braucht sich als einziger nämlich nicht zu bücken, um an die Alkoholika heranzukommen.
  • Beeindruckt zeigte sich Michael Laufer über unseren Alkoholvorrat, vor allem der Sambuca hatte es ihm angetan (und anderen auch, nicht wahr Ralf !)
  • Der Lebenstraum gegen Ding Yi zu spielen, kam dem Doc teuer zu stehen. Dieser drehte ihm postwendend einen neuen Schläger an. Zum Privatunterricht kam es nicht, weil die Stunde lediglich € 125,-- kosten sollte. Ein Schnäppchen!!
  • Freias Jubel über das letzte gewonnene Doppel war groß, schade, dass er zu früh kam.
  • Wer war eigentlich der schlechteste Karten-/Kniffelspieler?
  • Thorstens Einzel dauerte gefühlte fünf Minuten, dann war alles vorbei.
  • Renata verstand sich mit ihrer Doppelpartnerin prima, leider reichte es nicht zum Weiterkommen.
  • Karins Preiskalkulation dürfte nicht ganz hingekommen sein, ihr Rückflug per Ryan-Air sorgte für Aufregung. Merke: Erfolge können teuer werden!
EM Gruppe Michael

Volkmar Runge