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12.02.2023

2. Damen: Unerwartet gut verkauft: 4:8-Niederlage beim Tabellenführer in Drochtersen

Wenn man als eher unterklassig spielende Damenmannschaft auswärts unterwegs ist, weiß man jedes Mal so richtig unseren guten alten Lune-Dom zu schätzen. Bestreitet man während eines Trainingsabends zu Hause ein Punktspiel, ist sowieso jede Menge los. Aber auch an den Wochenenden verirren sich selbst bei uns eigentlich immer irgendwelche Nasen zum Zugucken und Schnacken in die Halle, und das ist einfach schön. Auswärts sieht die Sache oft anders aus, manchmal bekommt man da den Eindruck, dass es in einer Friedhofskapelle stimmungsvoller zugeht. Immerhin sorgte der gegnerische Betreuer mit launigen Coaching-Ansagen während der Sätze für Abwechslung. Aber zurück zum Anfang:

Nachdem wir im Hinspiel mit 1:8 ordentlich Haue bekommen hatten, war der Match-Plan für das Rückspiel völlig klar: Das Spiel sollte nicht durch unnötige Punktgewinne in die Länge gezogen werden, damit wir anschließend schnell nach Hause fahren und die Erste gegen Düppel anfeuern können. Einzelne Mannschaftsteile hielten sich jedoch nicht an diese Absprache. Darüber wird intern noch zu reden sein, solche Disziplinlosigkeiten sind inakzeptabel.

Den ersten Lacher des Tages hatte die völlig nervöse, sehr junge Mannschaftsführerin auf ihrer Seite, die uns als die Gäste vom BO Lüneburg (oder so ähnlich) begrüßte. Der Rest ihrer Rede erging wie Salven eines Maschinengewehrs auf uns und ließ alle ein wenig verwirrt zurück.

Im Verlauf des Spiels erwiesen sich insbesondere unsere Noppen-Amazonen Frauke und Ingeborg als Punkte-Lieferanten, beide konnten das Doppel sowie jeweils ein Einzel gewinnen. Meine Wenigkeit steuerte nach einem Fünfsatz-Match ebenso einen überraschenden Punkt bei. Der vierte Satz ging dabei knapp mit 1:11 verloren, vermutlich war ich kurz eingenickt.

Coco hielt sich als Einzige an den eingangs erwähnten Match-Plan und überzeugte zudem mit einem Uhrenarmband, das farblich genau auf unser neues blau-grünes Trikot abgestimmt war. Wobei man sowieso sagen muss, dass uns das Trikot ungemein kleidet, wir sehen wirklich gut damit aus.

Insgesamt war, wie erwartet, nicht viel zu holen bei der jungen Power-Truppe aus Drochtersen. Es ist schon deprimierend, wenn man das Gefühl hat, eigentlich gar nicht so schlecht zu spielen, die Bälle aber trotzdem mit schöner Regelmäßigkeit rechts und links einschlagen.

In der Umkleide reifte anschließend kurz der Plan, den in der Nebenkabine befindlichen Mitgliedern einer Herrenfußballmannschaft beim Einseifen zu helfen. Dies wurde allerdings wieder verworfen. Erstens war erst Halbzeit, und zweitens waren wir zu erschöpft. Man kann inzwischen nach den Spielen bei uns zeitweise den Eindruck bekommen, sich in einem Lazarett zu befinden, denn das mühselige An- und Ausziehen wird zunehmend sehr ausgiebig von vielfältigen Stöhn- und Ächz-Lauten begleitet. Auch im Oberstübchen klappt nicht mehr immer alles einwandfrei, was Frauke folgendermaßen treffend zusammenfasste: „Dumm geboren und dann die Hälfte vergessen.“

Immerhin konnten wir uns nun doch noch einigermaßen pünktlich auf den Rückweg machen, der noch eine besondere olfaktorische Herausforderung bereithielt: Fraukes Tupperdose! Liebe Leute, wenn ihr euren Mannschaftskolleginnen und -kollegen einen Gefallen tun wollt, öffnet niemals eine Tupperdose mit Kohlrabi im Auto!

Nicole de Wall

Spielbericht

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